,

Alice Weidel keilt gegen Treffen

Screenshot: Facebook

Berlin (KNA). Im AfD-Bundesvorstand ist ein scharfer Konflikt über das für kommenden Montag geplante Treffen der Parteispitze mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, ausgebrochen. Das berichtet die „BILD“ am Mittwoch, den 18. Mai. Demnach sagte AfD-Vorstandsmitglied Alice Weidel ihre bereits zugesagte Teilnahme an dem Termin mit einem Anruf bei der Vorsitzenden Frauke Petry kurzfristig ab.
In ihrem Absageschreiben, aus dem BILD zitiert, kritisiert Weidel unter anderem Mazyeks Vergleich von AfD und NSDAP: „Dieser Vergleich offenbart nicht nur Mazyeks Charakter, sondern vielmehr seine Unfähigkeit, politische Debatten in Deutschland zu führen“, schreibt Weidel. Mazyek schalte sich als „selbsternannter Vertreter der Muslime“ in fast jede Debatte als „Dauergast in den Talkshows“ in eigener Sache ein. Dabei sei der Vereinsname „Zentralrat der Muslime“ eine „Anmaßung und Farce“, weil der Zentralrat „mitnichten alle Muslime in Deutschland“ vertrete.
Nach Informationen der Zeitung gilt es in der AfD-Parteiführung als offen, ob der Termin am kommenden Montag nach Weidels Absage überhaupt wie geplant stattfinden kann. Am Freitag berät der AfD-Bundesvorstand. Mazyek hatte gesagt, erstmals seit Hitler-Deutschland und der NSDAP gebe es mit der AfD wieder eine Partei, die eine Religionsgemeinschaft existenziell bedrohe.
Am Montag hatte AfD-Parteivize Beatrix von Storch den deutschen Islam-Verbänden mangelnde Distanz zur Scharia vorgeworfen. Die AfD verlange von den organisierten Muslimen, „dass sie das deutsche Zivilrecht auch dann anerkennen würden, wenn sie in Deutschland das Sagen hätten“. Die AfD sei jedoch „selbstverständlich bereit, mit muslimischen Repräsentanten zu sprechen“.
Mazyek hatte den Vorstand der AfD kurz vor deren Parteitag in Stuttgart zu einem Gespräch eingeladen, um über den Islam-Kurs der Partei zu sprechen. Vorurteile sollten entkräftet werden. In ihrem Parteiprogramm erklärt die AfD, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Beim Parteitag in Stuttgart wurde außerdem ein Verbot von neuen Minaretten und Muezzinrufen gefordert.