Beschäftigte bei rund 15 Prozent

Berlin (dpa). Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hält es für sehr wichtig, dass auch Muslime Dienst in der Bundeswehr tun. „Bei Auslandseinsätzen haben wir derzeit etwa 170 Soldaten mit muslimischem Hintergrund, sie sind unverzichtbar“, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). ”Mit ihren Sprach- und Kulturkenntnissen erleichtern sie uns den Zugang zur jeweiligen Bevölkerung.“
Bei der Bundeswehr gebe es Soldaten mit türkischer, afrikanischer oder arabischer Abstammung und sehr viele Russlanddeutsche, sagte von der Leyen. Den Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund bei der Bundeswehr bezifferte sie auf rund 15 Prozent.
Für den Einsatz in Afghanistan sieht die Verteidigungsministerin noch kein Ende gekommen. „Meine Prognose ist: Wir werden gemeinsam noch länger bleiben müssen“, sagte sie in dem Interview. Die Entwicklung werde gemeinsam mit den Verbündeten beurteilt. ”Früher war das Land eine Brutstätte des Terrorismus. Heute liegt immer noch vieles im Argen, aber es gibt auch etliche hoffnungsvolle Entwicklungen”, so die Ministerin.
Trotz politischer Differenzen mit der Türkei sprach sich von der Leyen für den weiteren Verbleib deutscher Soldaten im Luftwaffenstützpunkt Incirlik aus: „Ein Abzug von der Nato-Basis hätte den gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus geschwächt.“ Auf die Frage, warum die Soldaten nicht abgezogen worden seien, sagte sie: „Weil nur der IS davon etwas gehabt hätte.“ Dieser Auftrag der Bundeswehr habe – „bei aller Verstimmung“ – oberste Priorität.