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Deutschland unterstützt größtes Solarkraftwerk der Welt

Foto: Isofoton.es | Lizenz: CC BY 3.0

Marrakesch/Berlin (KNA). Deutschland unterstützt Marokko mit einem weiteren Millionenkredit beim Bau des größten Solarkraftwerks der Welt. Wie das Entwicklungsministerium in Berlin mitteilte, unterzeichnete Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) auf der Weltklimakonferenz in Marrakesch einen weiteren Darlehensvertrag in Höhe von 60 Millionen Euro für den Bau eines vierten Solarkraftwerks in der Stadt Ouarzazate.
Bereits im Februar war die Anlage NOORo 1, arabisch für „Licht“, eröffnet worden. In den kommenden Jahren sollen die Anlagen NOORo II – IV ans Netz gehen. Der Gesamtkomplex ist auf eine Leistung von rund 580 Megawatt ausgelegt, soll Strom für etwa 1,3 Millionen Menschen liefern und damit den jährlichen CO2-Ausstoß um rund 800.000 Tonnen reduzieren.
Deutschland ist mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) größter Kreditgeber des Projekts. Zu den geplanten Gesamtkosten von etwa 2,2 Milliarden Euro trägt die KfW im Auftrag der Bundesregierung 829 Millionen Euro bei.
Müller erklärte in Marrakesch, Marokko vollziehe eine ehrgeizige Energiewende und sei damit Vorbild für Afrika. „Es ist ein technologischer Quantensprung, der Deutschen und Marokkanern gemeinsam in Ouarzazate gelungen ist. Das zeigen auch die Fortschritte in der Speichertechnik.“ Auch KfW-Vorstandsmitglied Norbert Kloppenburg sagte, die von Marokko geplante Energiewende mit den ambitionierten Ausbauzielen für Sonnen-, Wind- und Wasserenergie sei ein Vorreiterprojekt für andere Staaten.
Nach der Fertigstellung soll die komplette Anlage eine Fläche von 30 Quadratkilometern bedecken. Auf einer Fläche von der Größe von rund 650 Fußballfeldern ragen dann 537.000 Spiegel in den Himmel. Sie lenken die Sonnenstrahlen auf breite Rohre, in denen synthetisches Öl auf 393 Grad Celsius erhitzt und in einen Kraftwerksblock geleitet wird. Dort erhitzt es Dampf, der eine Turbine antreibt und so Strom erzeugt.
Die marokkanische Regierung hat sich laut Entwicklungsministerium zum Ziel gesetzt, in den nächsten vier Jahren 40 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken. Bis 2030 soll gar die Hälfte des Bedarfs aus erneuerbaren Energiequellen stammen.
Müller reiste weiter nach Mauretanien. Neben Dürren und einer Ausbreitung der Wüsten leiden die Menschen dort durch den steigenden Meeresspiegel auch an Überschwemmungen in den Küstenstädten. Deutschland arbeitet deshalb zusammen mit Mauretanien im Küstenschutz zusammen und entwickelt außerdem eine nachhaltige Fischereiwirtschaft.