Normandie: Muslime wollen Terroristen nicht beisetzen

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(iz). Nachdem die muslimische Gemeinde von Saint-Etienne-du-Rouvray den Mord an einem Priester in der Ortschaft scharf verurteilt hat, weigert sie sich zusätzlich, an der Beisetzung des Mörders teilzunehmen.
Zwei 19-Jährige waren mit Messern bewaffnet in eine Kirche eingedrungen, n der sich der Priester, drei Nonnen und zwei Gemeindemitglieder befanden. Die Angreifer töteten den Priester und verletzten einen über 80-Jährigen schwer. Die beiden Täter versuchten die Kirchengänger als Geiseln zu nehmen. Bei der Erstürmung durch die Polizei wurden Kermiche und Petitjean getötet.
Die beiden Täter waren den französischen Sicherheitsbehörden bekannt. Ihnen wird eine Verbindung zur Terrormiliz Daesh vorgeworfen. Einer der beiden Angreifer hatte mehrmals versucht, nach Syrien auszureisen, weshalb er eine Fußfessel trug. Dass er dennoch zuschlagen konnte, sorgt in Frankreich für starke Kritik an den Sicherheitsbehörden.
Gegenüber CNN erklärte Vorsitzende des Rats der Muslime in der Normandie, Mohammed Karabila, dass weder er, noch der Imam der örtlichen Gemeinde oder irgendein anderes Mitglied der Gemeinde an der Beisetzung der Täter teilnehmen werde. Man weigere sich zudem, die Beisetzung zu leiten. Die Verwaltung hatte ein muslimisches Bestattungsunternehmen beauftragt die Bestattung durchzuführen, das nun einen anderen Imam finden muss, der das Ritual leitet.
Die beiden Täter seien der Gemeinde unbekannt gewesen. Sie hätten nie die Moschee besucht oder an anderen gottesdienstlichen Handlungen teilgenommen. Der französischen Zeitung „Le Parisien” sagte Karbila, man werde “den Islam nicht mit diesen Personen beflecken”. Die Gemeinde hatte zuvor bei einem Gebet um den ermordeten Priester getrauert, zu dem sie ein gutes Verhältnis hatte.