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#MuslimischeFrauenMachenSachen

Am 08. März ist Internationaler Frauentag. Die Islamische Hochschulvereinigung Kaiserslautern (IHV KL) will deshalb mit einer Foto-Aktion auf muslimische Frauen aufmerksam machen um mit Stereotypen zu brechen. Mit dem Hashtag #MuslimischeFrauenMachenSachen fanden die Porträts der Musliminnen bislang große Verbreitung. Wir sprachen mit Yasmina Adams über das Projekt ihrer Studentengruppe.
Islamische Zeitung: #MuslimischeFrauenMachenSachen. Was machen muslimische Frauen denn so für Sachen?
Yasmina Adams: In erster Linie machen sie so ziemlich das, was auch andere Frauen machen. Nur leider ist das noch immer vielen nicht bewusst. Daher nehmen wir den internationalen Frauentag zum Anlass reale Alltagssituationen muslimischer Frauen hervorzuheben und sie zu portraitieren.
Islamische Zeitung: Wer kam auf die Idee das Projekt zu initiieren?
Yasmina Adams: Die Idee entwickelte sich innerhalb unserer Hochschulgruppe bereits vor längerer Zeit, da wir feststellten dass viele unserer weiblichen Mitglieder die Erfahrung machten, dass andere sich sehr über ihre Aktivitäten bzw. ihren technisch-orientierten Studiengang an der Technischen Universität Kaiserslautern wunderten. Die Fotokampagne leistet ihren Beitrag dazu, dass Frauen sich authentisch als Teil der Gesellschaft selbst definieren können. Außerdem schauen junge Mädchen aus unserer Umgebung zu uns auf und fühlen sich bestärkt darin einen ähnlichen Weg zu gehen. Mit dieser Aktion wollten wir unsere Reichweite vergrößern und aktiv Vorbilder schaffen. Eines unserer Vorstandsmitglieder, Sarah Elkasrawy stellt sich als promovierende Mutter mit gesellschaftlichem Engagement regelmäßig Herausforderungen einer Frau in der Gesellschaft, daher sah sie den Weltfrauentag als Möglichkeit viele Aktionen endlich in die Tat umzusetzen.
Islamische Zeitung: Nun habt ihr bereits einige Fotos veröffentlicht und die kommen sehr gut an. Sucht ihr die zu porträtierenden Damen selbst aus oder melden diese sich bei euch?
Yasmina Adams: Den Anfang haben aktive Mitglieder unserer Hochschulgruppe gemacht, indem sie sich selbst porträtieren lassen haben oder ihnen bekannte Vorbilder aus der muslimischen Community, wie Mütter, Akademikerinnen, Studentinnen, Sportlerinnen etc. ansprachen. Die Karateka Latifa Islam, haben wir zufällig entdeckt und konkret auf die Kampagne aufmerksam gemacht. Ihr starkes Statement hat maßgeblich zur Verbreitung der Aktion beigetragen, sodass sich viele dafür begeistern, unsere Aktion unterstützen und selbst auf uns zukommen. Die große positive Resonanz hat uns sehr überrascht. Da das Interesse groß ist, werden wir die Aktion auch über den Frauentag hinaus weiterlaufen lassen.
Islamische Zeitung: Also hat die Aktion auch dabei geholfen für aktive Musliminnen ein Netzwerk zu schaffen?
Yasmina Adams: Sie bietet eine gewisse Plattform und trägt dazu bei, dass Frauen aufeinander aufmerksam werden, positive Beispiele in ihrer Umgebung oder in weiterer Entfernung finden und sich gegenseitig inspirieren und stärken. Sicherlich dient sie auch als Türöffner für zukünftige Kooperationen, also kann man sie in der Tat als Beginn eines Netzwerks beschreiben. Die Brücke, die sie zu Nichtmuslimen schlägt ist jedoch nicht zu vernachlässigen. Denn auch diese sind begeistert und freuen sich über die sympathischen Persönlichkeiten, die eventuell die selben Interessen wie sie vertreten. Vor allem eins verbindet uns: das Frausein, die damit verbundenen Herausforderungen und der Wille mit Stereotypen zu brechen.
Islamische Zeitung: Wie kann man das Projekt unterstützen oder mitmachen?
Yasmina Adams: Indem man zur Verbreitung beiträgt, darüber berichtet, andere aktiv zur Teilnahme aufruft und natürlich selbst mitmacht! Es geht ganz einfach: Foto mit einer Beschreibung beispielsweise darüber was man macht, was einen antreibt, was man erreichen möchte, etc. und einem kurzen Statement an ihvkl@rhrk.uni-kl.de einsenden. Wir alle können den Zweck auch unabhängig unterstützen, indem wir mehr auf Beiträge muslimischer Frauen aufmerksam machen, bzw. ihnen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen, sie weiter motivieren und in ihrer Tätigkeit stärken. Die Aktion dient nur als Impuls dazu.
Islamische Zeitung: Frau Adams, vielen Dank für das Interview!