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„Import” von Imamen – ein langsamer Abschied

imam imamausbildung islamkolleg

Imame sollen schrittweise sämtlich in Deutschland ausgebildet werden. Verbände wie DITIB und die IGMG wollen langfristig umstellen. (IZ/KNA). Eigentlich ist das längst innermuslimischer Konsens, zumindest in der jüngeren Generation: Eine […]

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Imame: Kompromiss bei Schulung und Fortbildung

imame gebet

Berlin und Ankara vereinbaren zukünftige Ausbildung in Deutschland. Auch die IGMG will zukünftig hier ausbilden. (KNA/IZ). Fortschritt für die Ausbildung von Imamen in Deutschland: Nach den Worten von Bundesinnenministerin Nancy […]

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Ender Çetin: „Selbstverständlich gibt es Debatten“

Ender Çetin Berlin

Ender Çetin – der Berliner Imam und Erzieher über einen Aufruf zum Thema Gewalt und Debatten unter Berliner MuslimInnen. (iz). Am 11. Oktober schalteten sich Mitglieder des Rates Berliner Imame […]

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Friedensaufruf aus Hannover. Berliner Imame melden sich zu Wort

hannover

Friedensaufrufe aus Hannover & Berlin: Gemeinsame Stimmen schalten sich in die Debatte ein.

Hannover/Berlin (KNA, iz). Die Initiatoren eines jüdisch-palästinensischen Friedensaufrufs vom Montag in Hannover haben ihre Beweggründe dafür erläutert. 

„Ich möchte der jüdischen Öffentlichkeit sagen: Nicht alle Palästinenser sind Terroristen! Es gibt unter ihnen gute und schlechte Menschen, wie unter Juden und Israelis auch“, so der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hannover, Michael Fürst, in einem Interview der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch).

Foto: Bernd Schwabe in Hannover, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 3.0

Friedensaufruf zum gemeinsamen Miteinander

Ihr oberstes Ziel derzeit sei, „dass wir in Hannover und Niedersachsen verträglich miteinander auskommen“, so sein palästinensischer Freund Yazid Shammout.

Auf die Frage, warum er an einer Solidaritätskundgebung für Israel nicht teilgenommen habe, nannte Shammout politische Gründe. Für eine „rechtsextremistische Regierung, welche die palästinensische Bevölkerung unterdrückt und die Besatzung aufrechterhält“, könne er „nicht undifferenziert Solidarität bekunden“. Fürst äußerte dafür Verständnis.

Meinungsverschiedenheiten schränken gemeinsamen Einsatz nicht ein.

Zugleich bekräftigten Fürst und Shammout ihre unterschiedlichen Ansichten über Wege hin zu einer möglichen Konfliktlösung zwischen Israel und den Palästinensischen Gebieten. Dennoch schmälerten diese und andere Meinungsverschiedenheiten zum Nahostkonflikt weder ihre Freundschaft noch ihren Einsatz für ein gutes Zusammenleben in Deutschland, betonten beide.

Am Montag hatten die Palästinensische Gemeinde Hannover und der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen in einer gemeinsamen Erklärung „die barbarischen Ereignisse im Nahen Osten“ verurteilt. Hintergrund war der Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am Samstag. Zugleich riefen sie ihre Mitglieder und Sympathisanten dazu auf, trotz aller Differenzen respekt- und friedvoll miteinander umzugehen.

Die Gemeinden sehen die Gefahr, dass sich in Deutschland antisemitische und ausländerfeindliche Klischees verbreiten könnten. Zugleich fordern sie von der deutschen und europäischen Politik, deeskalierend zu handeln „und eine dauerhaft friedliche Lösung durchzusetzen“.

Ramadan Berlin Imame Rat Leitfaden

Foto: Muslimische DiaLogen

Berliner Imame kritisieren Gewaltverherrlichung

Am Mittwoch wandte sich der Rat Berliner Imame mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit. Darin wurden die „jüngsten Terrorakte im Nahen Osten“ nicht nur „auf das Schärfste“ verurteilt.

Gezielt kritisierte der Zusammenschluss „Äußerungen und Gesten“ bei Demonstrationen in der Hauptstadt. „Mord, Hass und Gewalt dürfen niemals geduldet oder gar bejubelt werden. Pietätlosigkeit mit Opfern und Angehörigen von Mord, Krieg und Terror steht jeder religiösen Botschaft entgegen und sollte in aller Form geächtet werden.“

Opfer von Terror und Mord verdient immer Mitgefühl. „Die Verhöhnung von Toten, ihren Angehörigen sowie die Verherrlichung von Krieg und Gewalt sind inakzeptabel und religiös nicht begründbar.“

Die Imame seien besorgt um die soziale Kohäsion in der Stadt. Die Zivilgesellschaft der Hauptstadt stünde in der Pflicht, die Austragung schrecklicher internationaler Konflikte in Berlin zu verhindern.

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Imamausbildung der DITIB geht weiter

imamausbildung

Die Imamausbildung der DITIB hat die vierte Phase für die ersten AbsolventInnen abgeschlossen.  (DITIB). Die insgesamt 32 Teilnehmer (22 w./10 m.) der Ausbildung zum islamischen Religionsbeauftragten haben im Juni die […]

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„Keine Sicherheitskonferenz“: Kampf gegen Muslimfeindlichkeit und mehr deutschsprachige Imame

islamkonferenz muslimische faeser

„Muslimisches Leben ist ein ganz normaler Teil des Alltags in Deutschland. Es findet an ganz unterschiedlichen Orten statt.“ Nancy Faeser

Berlin (KNA/dpa/iz). Die Forderung nach mehr in Deutschland ausgebildeten Imamen stand ganz oben auf der Tagesordnung der Auftaktveranstaltung der neuen Runde der Deutschen Islam Konferenz (DIK). Zum ersten Mal stand sie unter Ägide von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) statt.

„Die Musliminnen und Muslime in Deutschland und ihre Religion sind ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft“, sagte sie. Für die Integration sei es aber wichtig, dass mehr in Deutschland sozialisierte und auf Deutsch ausgebildete Imame das Leben von Gemeinschaften prägten. „Das ist auch im Interesse der Gemeinden selbst!“ Weniger Abhängigkeiten oder Einflussnahmen würden es ihnen leichter machen, mit ihrem Glauben in Deutschland heimisch zu sein.

„Die Deutsche Islam Konferenz steht nicht am Anfang ihres Weges. Sie trägt seit 16 Jahren dazu bei, die Anliegen der Musliminnen und Muslime in Deutschland auf Augenhöhe zu besprechen.“

Nancy Faeser, 7.12.2022

Obwohl weiterhin ein großer Teil von Imamen, Gelehrten und Seelsorgern aus Ländern wie der Türkei oder Marokko nach Deutschland kommen, entwickeln sich seit Jahren alternative Modelle. Moscheeorganisationen wie die DITIB und der VIKZ sowie das Osnabrücker Islamkolleg (das von einigen Verbänden mitgetragen wird) bilden hier aus. Die Einrichtung in Osnabrück wurde Ende 2019 ins Leben gerufen. Vor Kurzem verlieh die DITIB einer ersten Gruppe von 25 AbsolventInnen die Lehrerlaubnis (Idschaza). In ihrer Rede verwies die Ministerin darauf, dass zusätzlich „positive Gespräche“ mit dem türkischen Amt für Religion geführt wurden. Endgültiges Ziel sei dabei, die Entsendung von Imamen aus dem Ausland ganz zu beenden.

„Wichtig war uns dabei, dass die Impulse sehr konkret sind – und dass sie einen direkten Bezug zum muslimischen Leben und dem Miteinander von Muslimen und Nicht-Muslimen in Deutschland haben. Denn darum geht es jetzt: Wir wollen praktische, messbare Fortschritte erzielen!“

Nancy Faeser, 7.12.2022

In der kommenden DIK-Phase wolle Faeser zudem einen Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Islamhass legen. Dazu werde der bei ihrem Ministerium angesiedelte Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit (UEM) im Sommer 2023 einen Bericht mit Handlungsempfehlungen präsentieren. Allerdings müsse auch der Antisemitismus unter Muslimen kritisch diskutiert werden. „Und auch Formen der Intoleranz unter Muslimen oder von Muslimen gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen sollten in der DIK Thema sein.“ Faeser verteidigte die Entscheidung ihrer VorgängerInnen, seit 2011 Sicherheitsdiskurse aus der DIK auszuklammern, denn sie sei keine Sicherheitskonferenz.

„Ich habe gleich mit meinem Amtsantritt als Innenministerin deutlich gemacht: Ich stehe für den Kampf gegen jede Form von Rassismus, Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein – und explizit auch gegen Muslimfeindlichkeit. Wir haben dazu bereits wichtige Vorhaben auf den Weg gebracht: Genannt seien nur der Aktionsplan gegen Rechtsextremismus und die Arbeit am Demokratiefördergesetz.“

Nancy Faeser, 7.12.2022

Die Bundesregierung hat eine große Studie zur Muslimfeindlichkeit in Auftrag gegeben, die den Fokus auf die Situation der Betroffenen legt. Erste Ergebnisse werden im kommenden Sommer erwartet. Er persönlich habe Islamfeindlichkeit nicht erlebt, sagte der Sprecher des Koordinationsrats der Muslime, Eyüp Kalyon. Vor allem Kopftuch tragende Musliminnen berichteten aber häufig von „Ausgrenzungserfahrungen“, fügte er hinzu. Er ist für die DITIB die Imam-Ausbildung verantwortet.

Wiederholt betonte die Ministerin, das Forum diene auch dem innermuslimischen Dialog. Immer wieder war es bei der DIK zu teils heftigen Kontroversen zwischen liberalen Muslimen und Vertretern der konservativen Islamverbände gekommen. Dazu kam es beim Auftaktpodium am Mittwoch nicht.

Auszug der neuen Ausgabe: Interview mit Ersin Özcan, Vorstandsvorsitzender des DITIB-Landesverbands Nordrhein-Westfalen zur Zukunft von Zentralvertretungen

„Das Agieren von muslimischen Vertretern reduziert sich immer mehr zu einem Selbstgespräche. In einer solchen Situation sprechen die Öffentlichkeit und die Politik immer weniger mit den Muslimen – sie führen immer mehr Zwiegespräche mit politischen Akteuren, die zunehmend nicht mehr die Muslime beim Staat vertreten, sondern den Staat mit seinen Erwartungen bei den Muslimen.“

(iz). Die Debatten rund um das Islamgesetz in Österreich haben in den letzten Wochen auch Muslime und Politik in Deutschland beschäftigt. Forderungen nach einem ähnlichen Gesetz wurden auch hier laut. Ersin Özcan, Vorstandsvorsitzenden des DITIB-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, unterstrich in einem langen Interview, was in der nächsten Ausgabe der Islamischen Zeitung in voller Länge zu lesen sein wird, dass das Islamgesetz von einem implizierten Vorwurf der Untauglichkeit und der Illoyalität geprägt sei.

„Letztlich erscheint mir das Islamgesetz als eine Art staatliche Obhut über Muslime und es manifestiert sich eine Haltung, in welcher der Staat bestimmt, wer ein guter Muslim ist“, so Özcan. Die befürwortenden Stimmen aus der Politik sind ihm ein Rätsel, erst recht die muslimischen, die solche Verbote oder Eingriffe fordern. „Ich glaube für Kirchen oder jüdische Gemeinden würde niemand aus der Politik so etwas fordern. Und schon gar nicht würden die Vertreter dieser Religionsgemeinschaften so etwas begrüßen“, sagte der NRW-Landeschef des größten Moscheeverbunds in Deutschland.

„Import-Imame“
Ersin Özcan geht im Interview auch auf die Problematik der so genannten Import-Imame im Kontext dieser Diskussionen ein. Die Muslime seien in der Lage, selbst entscheiden zu können, woran sie glauben, wie sie glauben und mit welchen Mitteln und mit welchem Personal sie ihren Glauben leben wollen. „So zu tun, als seien die Muslime nicht fähig zu erkennen, welcher Imam gut für sie ist, erscheint mir ziemlich paternalistisch“, betonte Özcan.

Dem Vorwurf, DITIB stehe unter Kontrolle Ankaras, geht Özcan aus dem Weg. Das seien „Nebelbombe“, in deren Schwaden all jene sich aus dem Staub machen würden, die in der Sache eine nachhaltige Debatte scheuten. „Ein solcher Auslandsbezug ist rechtlich wie tatsächlich bei anderen Religionsgemeinschaften, wie der Anglikanischen Kirche oder der Katholischen Kirche kein Problem“, so der DITIB-Vertreter. Man sollte auf das hören, was DITIB in Deutschland sage und die Inhalte wahrnehmen, um die es gehe. „Da spricht nicht die türkische Politik, da sprechen wir als Muslime in Deutschland über das, was uns hier wichtig ist“, so Özcan.

Der eigentlich kritische Punkt seien allerdings andere Entwicklungen innerhalb der muslimischen Community in Deutschland. Hierzulande würden wir eine zunehmende Veränderung des muslimischen Selbstverständnisses erleben. Özcan: „Muslimische Akteure scheinen immer mehr darum bemüht, zu gefallen, statt die Frage nach theologischer Wahrhaftigkeit zu stellen. Das mag als Geschäftsmodell für Partikularinteressen nützlich sein, für die muslimische Selbstfindung und den Erhalt einer an Lehraussagen orientierten, selbstgewissen religiösen Identität ist eine solche Entwicklung verheerend.“

Im Gespräch geht Özcan auch auf die jüngsten Diskussion über den Koordinationsrat der Muslime (KRM) ein. Politik und Öffentlichkeit habe jahrelang nach dem einen institutionellen Vertreter geschielt. Özcan sieht in einer zentralistischen Struktur Gefahren. Sie könne zu einer Art „Bischofskonferenz für Muslime“ mutieren. Durch diese Zentralisierung der muslimischen Selbstorganisation werde zudem nicht die ganze Vielfalt des muslimischen Lebens vertreten oder auch nur artikuliert. „Vielmehr hängt das, was die Muslime vermeintlich denken, wollen und tun von den Aussagen und Handlungen weniger Funktionäre ab, die im schlimmsten Fall nicht einmal eine gemeindliche Basis haben, bei der sie sich rechtfertigen müssten.“

Die Frage sei, betont Özcan, wie ein ernsthafter Austausch über islamische Grundfragen stattfinden könne. Eine weitere Zentralisierung sei diesem Austausch in keiner Weise dienlich. Er beobachtet eine Isolation der Funktionärseben von der muslimischen Basis. „Das Agieren von muslimischen Vertretern reduziert sich immer mehr zu einem Selbstgespräche. In einer solchen Situation sprechen die Öffentlichkeit und die Politik immer weniger mit den Muslimen – sie führen immer mehr Zwiegespräche mit politischen Akteuren, die zunehmend nicht mehr die Muslime beim Staat vertreten, sondern den Staat mit seinen Erwartungen bei den Muslimen.“

Mit einem solchen Modell werde man auf beiden Seiten nicht ernst genommen – weder bei der Basis, noch bei der Politik. Es führe kein Weg an einem wahrhaftigen und nachhaltigen innermuslimischen Austausch vorbei. Özcan würde ein Diskussionsforum für islamische Religionsgemeinschaften anstreben wollen, bei dem nicht mehr der Anspruch auf zentrale Vertretung im Vordergrund steht, sondern der Wunsch nach einer inhaltlichen Debatte.

Dieses Gremium sollte auch ergänzt werden durch Austauschforen mit Muslimen außerhalb der Verbände. „Da ist viel Potenzial, dass innerhalb der Verbände nicht genutzt wird“, folgert Özcan.

Das vollständige Interview wird in der nächsten Ausgabe der Islamischen Zeitung zu lesen sein.

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Nach einer internen Klausurtagung und mehrwöchigen Diskussionen in und um den KRM lud der Zentralrat zur Pressekonferenz

Köln (IZ/dpa/KNA). Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, hat die anderen muslimischen Verbände zu mehr Einigkeit aufgerufen. Es sei „völlig legitim“, wenn einzelne Mitglieder des Koordinationsrats der Muslime (KRM) unterschiedliche Ansichten verträten, sagte er am 19. März auf einer Pressekonferenz seiner Organisation in Köln.

Mazyek hat sich gegen den Vorwurf gewehrt, er wolle sich zum alleinigen Vertreter der deutschen Muslime aufschwingen. Wenn in der Öffentlichkeit oft vor allem er als Stimme der Muslime wahrgenommen werde, dann liege dies nicht daran, dass er die Vertreter anderer islamischer Dachverbände ausstechen wolle. „Ich rufe sie auf, dass sie sich mehr einbringen», sagte er auf der Pressekonferenz. Das Wochenmagazin „Die Zeit“ zitierte hierzu auch ZMD-Generalsekretärin Nurhan Soykan. Wer kein Deutsch spreche, so die Juristin, dürfe sich auch nicht beklagen, wenn er nicht in Talkshows eingeladen werde.

Der ZMD-Chef hatte unter anderem eine zentrale Rolle bei der Mahnwache am Brandenburger Tor nach den Terroranschlägen von Paris gespielt. Die Türkisch-Islamische Union DITIB, der größte islamische Dachverband in Deutschland, hatte ihn kürzlich scharf angegriffen und ihm einen „Vertrauensbruch“ vorgeworfen. Derzeit wird vor und hinter den Kulissen in bisher unbekannter Heftigkeit und Offenheit über Interna aus der dem Umfeld des KRM und über seine Zukunft diskutiert. Bisher allerdings waren es vor allem einige Vertreter der KRM-Mitglieder, die diese Debatte führten. Elemente der muslimischen Zivilgesellschaft blieben bisher außen vor.

Zugleich betonte Aiman Mazyek, dass sein Verband „felsenfest“ am KRM festhalte, weil er eine wichtige Interessenvertretung sei. Der Dachverband werde derzeit reformiert. Arbeitsgruppen sollten für bestimmte Themen zuständig sein. „Der KRM ist nicht tot, sondern er lebt weiter.“ Die Muslime müssten „die ethnisch fragmentierte Landschaft der islamischen Religionsgemeinschaft“ aufheben. Auch im ZMD gebe es vom Ausland finanzierte Imame, räumte er ein. Aber es sei Konsens in der islamischen Gemeinschaft, dass deutschsprachige Imame mit Kenntnissen über die Mentalität und Kultur des Landes viel näher an den Menschen seien.

Nachfolge des DITIB-Modells? Umstrukturierungen im Zentralrat und Wohlfahrtsverband angekündigt
Dem ZMD gehören 33 Mitglieder an, die rund 300 Moscheegemeinden vertreten. Inzwischen gebe es Landesverbände in Hessen und Nordrhein-Westfalen. In Berlin stehe die Gründung am Freitag bevor, weitere Gespräche führe man in Bayern, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.

Dieser Prozess sei notwendig, da Absprachen und Verträge zwischen Staat und Religionen auf Landesebene stattfänden. In NRW haben man nach Angaben von Generalsekretärin Nurhan Soykan bereits die „erste Hürde“ genommen. Laut es anfänglichen Gutachtens erfüll ihr Dachverband die nötigen juristischen Kriterien für einen Status als Religionsgemeinschaft. Laut der Juristin sei dazu aber auch eine Überarbeitung von Satzungen der Landesverbände nötig.

Man wolle darüber hinaus das soziale Portfolio stärker koordinieren. Noch in diesem Jahr sei die Gründung eines eigenen Wohlfahrtsverbandes geplant, kündigte sie an. Dieser solle auch offen sein für Mitglieder und Initiativen anderer Verbände. „Noch schöner wäre es natürlich, wenn wir einen KRM-Wohlfahrtsverband hinbekämen, aber zunächst wollen wir unsere eigenen Strukturen ausbauen.“

Bereits jetzt sei man damit beschäftigt, Jugendvereine an Moscheen in Landesverbänden und einem Bundesjugendverband zusammenzufassen. Dort sollten auch Nicht-ZMD-Vereine ihren Platz finden können. Damit solle es auf Dauer bundesweit ein strukturiertes Angebot muslimischer Jugend- und Sozialarbeit geben, so Soykan.

Vorbereitung mit den Mitgliedern
Fünf Tage vor der Kölner Pressekonferenz, am Samstag, den 14. März, lud der Zentralrat zu einer Versammlung für seine Mitglieder ins sauerländische Arnsberg ein. Laut verbandseigener Pressemitteilungen hätten die anwesenden Mitglieder sich für die Fortsetzung der bisherigen Ausrichtung ausgesprochen. Darüber hinaus bestätigte der Dachverband die Mitgliedsanträge verschiedener Gemeindezusammenschlüsse, Einzelmoscheen und andere Organisationsformen.

Vorsitzender des Zentralrats der Muslime für Islamgesetz nach österreichischem Vorbild

BONN (KNA). Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) unterstützt ein Islamgesetz nach österreichischem Vorbild, um den Umgang mit Muslimen umfassend zu regeln. „Wir brauchen so eine Richtung in Deutschland, um wieder Normalität und Selbstverständlichkeit in der muslimischen Community herzustellen“, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek in einem Phoenix-Interview. Der Fernsehsender strahlt das Gespräch am Sonntag um 13.00 Uhr aus.

Mazyek nannte es legitim, dass sich Religionsgemeinschaften selbst finanzieren und Imame im Inland ausgebildet werden sollen. Zugleich forderte er, auf einen in der Debatte mitschwingenden „Misstrauensdiskurs“ zu verzichten. Ein Islamgesetz sei nicht dazu gedacht, die Muslime „an die Kandare“ zu nehmen, so der ZMD-Vorsitzende.

Das am Mittwoch im Wiener Parlament verabschiedete Gesetz sieht unter anderem vor, dass islamische Gemeinden nicht mehr aus dem Ausland finanziert werden dürfen. Vom Ausland bezahlte Imame dürfen in der Alpenrepublik zudem nicht mehr predigen.

Der innenpolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, lehnte am Donnerstag ein eigenes Islamgesetz für Deutschland ab, auch wenn einzelne in den österreichischen Vorgaben enthaltene Forderungen wie ein universitärer Ausbau islamischer Theologie oder die Ausbildung von Imamen in Deutschland sinnvoll seien.

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Kommentar zur Veröffentlichung des angekündigten Gutachtens über „Theologie der Barmherzigkeit“

(iz).Mit der Veröffentlichung des Gutachtens zur so genannten „Theologie der Barmherzigkeit“ des Münsteraner Professors Mouha­nad Khorchide herrscht endlich Klarheit darüber, wie der Koordinationsrat der Muslime (KRM) sich dazu positioniert. Schließlich […]

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