Bisher dient das „Halal-Gewerbe“ vor allem dem industriellen Interesse der industriellen Produktion

Ausgabe 226

(iz). Stürmischer Frühling und grauer Himmel in Hamburg. Wir sind unterwegs zum Europäischen Halal Zertifizierungsinstitut (EHZ). Auf dem Steindamm im Stadtteil St. Georg reihen sich Imbisse, Restaurants, Supermärkte usw. aneinander. Mehrheitlich sind sie auf die Bedürfnisse ihrer türkischen, kurdischen, arabischen oder afgha­nischen Kunden ausgerichtet.

Es ist aber nicht selten, im großen Supermarkt der Centrums-Moschee nebenan auch deutsche Kunden an der Fleischtheke zu treffen. Einige Lokale werben mit dem Schlagwort „halal“. Ein Begriff, der nicht nur in Hamburg in aller Munde ist. Und, wenn man den enormen Erwartungen Glauben schenken darf, sei das der Riesenmarkt der Zukunft schlechthin.

„Einen Euro mehr“
Beim spontanen Besuch in einem netten Restaurant treffen wir den dynamischen Inhaber, der sich in Sachen „halal“ seit Langem seine Gedanken macht und sie in die Tat umzusetzen versucht. Der Mann mittleren Alters versichert freundlich, es sei ihm sehr wichtig, seinen Kunden nur Produkte zu verkaufen, „für die er seine Hand ins Feuer“ legen könne. Schließlich gehe es ihm nicht nur um seinen eigenen Konsum, sondern um den seiner Gäste. Er sei schließlich für das verantwortlich, was sie bei ihm äßen.

Das hat er mit einigen anderen Unternehmern gemeinsam, denen es nicht nur um den schnellen Euro und Gewinnmaximierung geht. Er bemühe sich vielmehr um eine kontrollierte Lieferkette des Fleisches sowie der gewissenhaften Überprüfung der Zutaten. „Überall verstecken sich unerlaubte Substanzen“, berichtet er ernsthaft. Er sei ebenfalls bereit, „einen Euro mehr für Fleisch zu zahlen“, und ist überzeugt, dass die meisten Gäste da mitziehen würden.

Was ist die Bedeutung?
Ortswechsel. Wir sitzen bei einer redaktionellen Besprechung: Es geht um die Bedeutung des Halal-Themas. Zweifel herrschen, ob mit „halal“ (das begleitende „tajjib“ [gut, vollwertig] fällt allzu oft unter den Tisch) wirklich die Suche nach verbotenen Molekülen durch lebensmitteltechnische Labors gemeint sein kann. Oder ist es nicht eher wahnhaft und verengt, wenn Muslime sich ausschließlich auf Moleküle konzentrieren, aber den eigentlichen Kontext ihrer Nahrung ignorieren? Kann Schokolade halal sein, wenn der Kakao durch Kinderarbeit bearbeitet wird? Ist Fleisch „islamkonform“, wenn die Tiere sich lebenslänglich im Stall drängen und einen quälenden Transport erleiden? Und wie „erlaubt“ kann Nahrung sein, wenn sämtliche finanziellen Transaktionen in rechtlicher Hinsicht mindestens zweifelhaft sind?

Auf allgemeiner Ebene muss also immer auch reflektiert werden, was die Bedeutung ist, die etwas „halal“ oder „haram“ macht. Besteht das Schwein aus der Gesamtheit seiner Moleküle? Oder es ist nicht eher die Gestalt seiner Eigenschaften – im Dreck wühlend, Exkremente und Fleisch fressend und nachweislich ungesund für den Menschen? Und wie ist es beim Alkohol, wenn dieser sich aufgrund natürlicher Vergärung auch in Fruchtsäften, frischem Brot oder gar Fleisch nachweisen lässt und dort keine berauschende Wirkung hat? Kurzum, Muslime müssen reflektieren, über was wir reden und was es zu entscheiden gilt.

Halal versus Monopole?
Werden die aus beiden Aspekten abzuleitenden Fragen nicht offen angesprochen, droht sich der aktuelle Trend des Halal-Business fortzusetzen. Derzeit dient das Etikett „halal“ den Gewinnabsichten einer Industrie, die zudem nicht in den Händen von Muslimen liegt. Bisher profitieren Branchengrößen wie Unilever, Nestlé oder Fastfood-Ketten, und nicht die muslimische Community, von dem Gewerbe. Es ist nicht ohne Ironie, dass Muslime und viele Gelehrte in einer Zeit, in der „Lebensmittel“ und „Skandal“ immer öfter gemeinsam genannt werden, gerade diesem Sektor zuarbeiten.

Es ist also legitim zu fragen, ob es nicht besser wäre zu zeigen, dass die „Scharia“ kein sinnloses Zwangssystem ist, dass die Leute veranlasst, ihre Lebenszeit auf das Studium von Inhaltsverzeichnissen zu verwenden, sondern, dass sie dem menschlichen Interesse nach dem „Nützlichen“ und der Abwehr von Schaden gilt. Dieser Ansatz wird allerdings verengt, wenn man sich nur auf Inhaltsstoffe konzentriert und gleichzeitig die ökonomische Wirklichkeit eines Lebensmittels – sowie die beteiligten Arbeitsbedingungen – die eigentlich auch dem islamischen Wirtschaftsrecht unterliegen sollten, außer Acht lässt.

„Das islamische Wirtschaftsrecht, zu dem die Bestimmungen des Halal-Marktes ja gehören, ist ein Geflecht von Regeln, Normen und Verboten, das in seiner Gesamtheit auch als eine alternative Ökonomie Beachtung verdient. De facto geht es dabei um mehr als nur Vorschriften in der Produktion von Lebensmitteln. Im Kern allen Wirtschaftens müssen dabei der ‘freie Markt’, der ‘faire’ Handel und die ‘freien’ Handelswege gesehen werden. Ohne diesen Kontext machen viele Vorschriften des Islam keinen wirklichen Sinn“, schrieb zum Beispiel IZ-Herausgeber Abu Bakr Rieger. Der Jurist sprach auf mehreren internationalen Veranstaltungen zum Thema und veröffentlichte auch zwei Studien zum europäischen Halal-Markt.

Fakt ist, der islamische traditionelle Markt ist offen für tausende, auch nicht-muslimische Anbieter. In Deutschland ist gerade der Lebensmittelmarkt durch einige Discounter beherrscht und die Idee des freien Handels längst ad absurdum geführt. Der Besitzer der größten Lebensmittelkette Deutschlands wird nicht zufällig als der reichste Mann des Landes geführt. Es mag sein, dass eines Tages in diesen Billigdiscounter eine ‘Halal-Abteilung’ eingeführt wird.“ Nur, wäre dem Prinzip der Halal-Wirtschaft damit aus islamischer Sicht wirklich schon genüge getan?

Das ist eine der Fragen, auf die man von vielen Gelehrten der Halal-Lizenzierung kaum Antworten erwarten durfte. Und bisher haben sich auch nur die wenigsten aus diesem Gebiet zur Lebensmittelindustrie allgemein geäußert. Auch Yusuf Çalkara (Interview S. 18) muss im Gespräch einräumen, dass die bestehenden Halal-Lizenzierer bisher vor allem die großen, exportorientierten Betriebe betreuen. Ein Korrelativ zum skandallastigen Gewerbe der Lebensmittelproduktion sind sie nicht.

Zwischen Industrie, Macht und Recht
Die industrielle Lebensmittelproduktion wird seit Längerem immer kritischer gesehen. Mehr und mehr Verbraucher in aller Welt sorgen sich um die Qualität ihrer Nahrung. Gammelfleisch, Dioxin in Eiern und Fleisch, tödliche Bakterien im Käse, verbreiteter Betrug und Imitation bei Lebensmitteln sowie Tonnen von Pferdefleisch in Fertiggerichten – seit Jahren verderben diverse Lebensmittelskandale Menschen in Europa und anderswo regelmäßig den Appetit.

Natürlich überwachen viele Länder längst die Qualität ihrer Nahrung. Alleine in Deutschland sind ein Viertel aller Lebensmittelunternehmen und zwischen 16 und 19 Prozent der Fleischproduzenten das Ziel von Beschwerden der Behör­den. Trotzdem haben die zuständigen Stellen der Lebensmittelüberwachung nicht die nötigen Instrumente, um das Nahrungsgewerbe zu mehr Sicherheit und Ehrlichkeit zu bringen. Diese Zahlen – immerhin in einem der reichsten Länder der Erde – lassen das globale Ausmaß des Problems erahnen.

An diesem Punkt ist es wichtig, an die Wirtschaftsmacht der Industrie zu erinnern, wenn man das Verhältnis zwischen Regierungen, Verbrauchern und der Industrie verstehen will. Das Gewerbe ist nicht nur in Deutschland ein wichtiger Industriezweig. Zu den rund 710.000 Firmen gehören Bauernhöfe, Lebensmittelproduzenten und -betriebe, Großhändler und die Gastronomie. Hier versorgt sie täglich 82 Millionen Menschen und viele mehr durch Exporte nach Europa und in die Welt. Dieser Gewerbezweig beschäftigt 3,7 Millionen Menschen und hatte 2007 einen geschätzten Jahresumsatz von 450 Milliarden Euro. Seine Mehrheit bilden kleinere und mittlere Unternehmen.

In der Bundesrepublik gibt es derzeit mehr als 700 Regularien, die in Zusammenhang mit dem Lebensmittelrecht stehen. Hier – und im übergeordneten EU-Recht – zielen viele Regelwerke auf den Schutz der Verbraucher vor schädlicher und falsch deklarierter Nahrung ab. Das verarbeitende Gewerbe und Lieferanten sind verpflichtet, sich an weitreichende nationale und europäische Bestimmungen zu halten. Im deutschen Lebensmittelrecht findet sich das Grundprinzip der Produktions- und Verkaufsfreiheit. Generell gesprochen besteht keine Pflicht, der Erzeugung, Einfuhr oder Vermarktung von Lebensmitteln zuzustimmen, sie zu zertifizieren oder anzukündigen.

Das Prinzip, wonach alles erlaubt ist, was nicht verboten wird, lässt sich im Allgemeinen auf das Lebensmittelrecht anwenden. Es gibt aber Bereiche, in denen das gegenteilige, präventive Verbotsprinzip wirkt. Hier ist alles verboten, solange es nicht ausdrücklich erlaubt wird. Letzteres gilt beispielsweise bei Dingen wie Nahrungsmittelzusätzen.

Muslime, Märkte und heißbegehrte Logos
Lebensmittelrechtliche Fragen sind von höchstem Interesse für die islamische Welt. Vom muslimischem Standpunkt aus betrachtet gibt es beispielsweise die Notwendigkeit, den Halal-Begriff besser zu bestimmen und ihn eines Tages eventuell juristisch zu schützen. Bis heute war praktisch jeder Anbieter in der Lage zu behaupten, seine Produkte seien „halal“.

Im Moment aber erteilen viele verschiedene Zertifizierungsstellen Halal-Lo­gos im Rahmen verschiedener Standards. Alleine in Frankreich soll es 30 bis 40 Stellen – Lizenzierer, Moscheegemeinden und Dachverbände – geben, die Halal-Lizenzen vergeben. Das Gewirr führt nicht nur zu widerstreitenden Machtansprüchen, sondern öffnet auch dem Missbrauch Tür und Tor.

Yusuf Çalkara bestätigt das grundsätzliche Problem: Bisher gebe es global, in Europa und in Deutschland keinen einheitlichen Halal-Standard. Indonesien und Malaysia hätten mit dem MUIS beziehungsweise dem JAKIM die einzigen nationalen Standards, die durch die Politik getragen seien. Aus diesem Grund, und wegen des internationalen Einflusses dieser Länder auf dem Halal-Markt, sei das EHZ als Lizenzgeber in Malaysia und in Indonesien akkreditiert. Mittlerweile hätten auch die Vereinten Arabischen Emirate angefangen, ein Zertifikat für tierische Produkte zu verlangen. „Der Aussteller muss bei einer neuen, zentralen Halal-Autorität akkreditiert sein.“ Auch von Seiten Algeriens und Ägyptens werde nun ein Zertifikat bei der Einfuhr verlangt. Im Rest der muslimischen Welt seien es nur individuelle Großhändler, die ein Zertifikat verlangen würden.

Das Europäische Halal Zertifizierungsinstitut orientiere sich an „Qur’an und Sunna“ sowie rechtlich „an den Ahl As-Sunna wa’l-Dschamaa“. Man unterhalte einen „Gelehrtenrat aus Theologen“. Diese hätten in Syrien, an der Al-Azhar in Ägypten und in der Türkei studiert. Gemeinsam mit Lebensmittelingenieuren und Chemikern habe man einen Kriterienkatalog erstellt. Die Gelehrten kämen regelmäßig zu Sitzungen beim EHZ zusammen. Sie seien es auch, die schlussendlich ein Halal-Zertifikat erstellen. Das EHZ sei dafür verantwortlich, im Rahmen des bestehenden Regelkatalogs bei seinen Kontrollen – auch unangemeldeten – zu auditieren und gegebenenfalls bestehende Mängel anzumahnen.

Der Hamburger Muslim hofft nun, dass es der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) wie geplant gelingen wird, einen einheitlichen Standard zu realisieren. „Um die muslimischen Verbraucher zu schützen und um es für die Produzenten einfacher zu machen.“ Dort sei die internationale Einführung des SMIC 1-3 vorgesehen: SMIC 1 als Standard für Halalkriterien, SMIC 2 soll Zertifizierungsorganisationen regeln, und SMIC 3 Akkreditierungsorganisationen, bei denen Zertifizierer registriert werden sollen.

Bei bisherigen Modellen in Deutschland und in Europa bieten sich leider immer wieder Möglichkeiten für Betrug. Das liegt auch an der unübersichtlichen Anzahl privater Anbieter in Europa, deren Legitimität nicht immer eindeutig festzustellen ist. Çalkara und mehrere Pro­duzenten berichten aufgrund der fehlenden Gesetzeslage des Halal-Begriffes, dass jeder Produzent oder Importeur unbehindert ein Halal-Logo auf seinen Waren anbringen kann. Außerdem würden Anbieter auch mit existierenden Zertifikaten werben, deren Gültigkeit längst abgelaufen sei. Ein anderes gebräuchliches Vorgehen ist, dass Großhändler oder Produzenten in Sachen Fleisch zwar mit den legitimen Zertifikaten ihrer Zulieferer werben, aber bei Bedarf von anderen – nicht-zertifizierten – Großhändlern zukaufen. Das EHZ werbe, so die Hambur­ger, bei seinen Kunden dafür, dass sie ihr Fleisch nicht mehr wie bisher bei Großhändlern oder zwischengeschalteten Zerlegebetrieben einkaufen, sondern direkt bei zertifizierten Schlachthöfen, die islamkonform schlachten und einkaufen. So lasse sich eine „Kreuzkontamination der Lieferkette“ ausschließen.

Das Problem der Qualität
Selbst wenn sich die Hoffnungen von Yusuf Çalkara und anderen bewahrheiten, dass es zukünftig zu einer verbindli­chen Regelung bei Halal-Standards und -Prüfungen kommt, sind Zweifel angebracht, ob das bisherige Verfahren etwas an den Problemen ändern wird. Solange der Aspekt des qur’anischen „tajjib“ nicht mit in das allgemeine Verständnis einfließt, bleiben Qualität und Nachhaltigkeit ein zweitrangiges Kriterium.

Zu stark, räumt auch der Hamburger ein, seien Prinzipien wie „Gewinnmaximierung in der Lebensmittelindustrie“. So habe man in England ein Teepulver zertifizieren sollen, das – als Aroma – ein Biberextrakt enthalte. „Wenn die Wahl besteht, entscheiden sich Produzenten für die billigeren Zutaten.“

Hinzu kommt ein weiteres Problem, das nicht den Muslimen, sondern dem deutschen Lebensmittelmarkt, geschuldet ist. Hier kontrollieren nur eine Handvoll von Lebensmitteloligarchen mehr als 80 Prozent des gesamten Einzelhandels. Und, anders als im benachbarten Ausland, sind die deutschen Gewinnmargen so gering, dass Profite über die Masse und geringe Einkaufspreise erzielt werden müssen. Kein günstiges Umfeld für hochwertige Nahrung.

Eine spontane Stichprobe bei IZ-Lesern und -Freunden bestätigt, dass ein Teil es sich aus Qualitätsgründen abgewöhnt hätte, noch Wurstwaren oder Tiefkühlgerichte zu kaufen, die heute als „halal“ deklariert würden. Egal, ob „islamkonform“ oder nicht, die Qualität der Produkte entspricht in vielen Fällen einfach nicht ihren Wünschen. Stattdessen sei man familiär auf Fisch- oder Käseprodukte für den Aufschnitt umgestiegen.

Zu wenige muslimische Produzenten waren bisher bereit, auf einen Teil der Gewinne zu verzichten, um eine bessere Qualität zu gewährleisten. Abu Bakr Rieger berichtet in seiner Studie von einer Begegnung mit einem leitenden Angestellten der Lebensmittelkontrolle in Großbritannien. Er habe ihm „gebeichtet, dass er nach der Begutachtung von Halal-Lebensmitteln langsam zum Vegetarier mutiert sei. ‘Oft sei das Fleisch’, so der Beamte mit einem leichten Schaudern, ‘in sehr schlechtem Zustand gewesen’.“

Wo sind Alternativen?
Wie können Muslime nun mit dem Problem umgehen, dass es bisher keine flächendeckende Versorgung mit islamkonformer und hochqualitativer Nahrung auf dem allgemeinen deutschen Lebensmittelmarkt gibt? Yusuf Çalkara räumt ein, dass die Muslime in Deutschland keine relevante Käufergruppe für die hiesigen Produzenten sind. Außerdem hätten Ketten und Erzeuger Angst, „Halal-Produkte in Deutschland flächendeckend anzubieten“. Man fürchtet sich vor rechten Islamkritikern und radikalen Tierschützern.

Diese Frage ist relevant, da sie die ­materielle Wirklichkeit der hiesigen Community betrifft. Ein möglicher Weg ist, wie die IZ und andere bereits in der Vergangenheit umrissen, die Verbindung der muslimischen Nahrungsmittelproduktion mit dem Öko- und Fairtrade-Gedanken.

Gerade auf dem letzteren Gebiet wird auf die ethischen Aspekte des eigenen Verbrauchs eingegangen. Abstriche der Qualität sind dabei nicht die Norm, da viele gerecht gehandelte Produkte höher wertiger sind. Beide Bereiche haben sich in den letzten Jahrzehnten als erfolgreiche Konzepte erwiesen, deren höhere Preise Verbraucher nicht generell abschrecken. Sie entsprechen auch der islamischen Lehre, wonach Lebensmittel nicht nur formalen Kriterien entsprechen müssen, sondern ganzheitlich und nachhaltig zu sein haben. Ein solcher, kleinteiliger Ansatz, der mit der Öko- und Fairtrade-Bewegung vernetzt ist, mag nicht dem Massengeschmack der Lebensmittelindustrie gefallen, er dürfte aber islamkonformer sein als das bisherige Modell. Die Debatte darum wird auf jeden Fall spannend bleiben.