1000 Muslime bilden "Ring des Friedens" um Synagoge in Oslo

(iz). Seit einigen Wochen wird Antisemitismus in der europäischen Gesellschaft stärker diskutiert. Die Schlagzeilen klingen zum Teil drastisch und sprechen von „erstarkendem Antisemitismus“ und jüdischen Auswanderern in Rekordhöhe. Es kam zu Angriffen mit Schusswaffen auf jüdische Einrichtungen in Paris und Kopenhagen. Schändungen jüdischer Gräber sind keine Seltenheit.

Oft, wenn nicht immer, wird direkt oder zumindest indirekt ein Zusammenhang mit orientalischen Migranten oder den Muslimen allgemein hergestellt. Der angehende Rabbiner Armin Langer und die Antisemitismusforscherin Juliane Wetzel von der FU-Berlin warnen aber, mindestens 90 % aller antisemitischen Straftaten in Deutschland gingen immer noch von Rechtsradikalen aus. Die restlichen 10 % verteilen sich nicht ausschließlich auf beispielsweise arabischstämmige Täter, sondern auf das gesamte restliche Spektrum von Möglichkeiten.

Um ein Zeichen gegen Antisemitismus und Gewalt zu setzen, versammelten sich am Samstag im norwegischen Oslo über 1000 Muslime. Gemeinsam bildeten sie einen „Ring des Frieden“ um eine Synagoge herum. Der Solidaritätsbekundung ging ein Angriff auf eine jüdische Veranstaltung im Nachbarland Dänemark voraus. „Nein zu Antisemitismus, Nein zu Islamophobie“ erschallte es aus der Kundgebung. Den Veranstaltern ginge es dabei darum ein Zeichen zu setzen gegen „Kriegstreiber“.