An den Heiligen Stätten: Erweiterung der Prophetenmoschee soll bis 2014 abgeschlossen sein

Ausgabe 209

(KNA). Das Mammutprojekt der Erweiterung der Propheten-Moschee in Medina soll in weniger als zwei Jahren abgeschlossen sein. Es sei persönlicher Wille von König Abdullah, den Umbau so schnell wie möglich zu vollenden, zitiert die Zeitung „Arab News“den saudischen Finanzminister Ibrahim Al-Assaf. Der 88-jährige Monarch hatte am Montag den Grundstein für die Erweiterung der zweitheiligsten Stätte des Islam gelegt. Nach der Fertigstellung sollen dort 1,8 Millionen Beter gleichzeitig Platz finden.

Das Moscheegebäude selbst soll den Angaben zufolge künftig 614.800 Quadratmeter bedecken. Zusammen mit den offenen Höfen wird die Propheten-Moschee nach den Plänen mehr als einen Quadratkilometer umfassen. Man rechne mit einem Fassungsvermögen von einer Million Besucher im Inneren und weiteren 800.000 auf den Vorhöfen. Zugleich wird laut „Arab News“ das Zentrum der Wallfahrtsstadt Medina tiefgreifend umgestaltet. So werde der Kernbereich mit Quartieren und Einkaufsgelegenheiten für Pilger auf das Dreifache ausgedehnt. Zunächst würden 23 Hotels mit insgesamt 4.760 Zimmern abgerissen; im Gegenzug kämen noch dieses Jahr 21 neue Pilgerhotels hinzu.

Schon jetzt ist die Propheten-Moschee (Al-Masjid an-Nabawi) die größte Moschee der Welt. Sie befindet sich an der Stelle, an der Mohammed 622 nach seinem Wechsel von Mekka nach Medina ein Wohnhaus errichten ließ. Noch zu seinen Lebzeiten entstand in unmittelbarer Nachbarschaft der erste Vorgängerbau der heutigen Moschee. Auf dem Areal befindet sich auch das Grab des Propheten Mohammed.

Aufgrund ihrer Bedeutung untersteht die Propheten-Moschee dem saudischen König als Hüter der Heiligen Stätten. Mit reichem Baudekor versehen, wurde sie 1909 als erstes Gebäude der arabischen Halbinsel mit elektrischem Licht ausgestattet. Besonders im 20. Jahrhundert gab es beträchtliche Erweiterungen. Während der Wallfahrtssaison kommen in der Umfriedung bis zu eine Million Betende zusammen.