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Der Tag von ‘Aschura: Über die spirituelle Bedeutung des 10. Muharram

Aschure-Speise | Hasibe Özaslan

(IAB/iz) Auch dieses Jahr segnet uns Allah mit dem Tag von ‘Aschura. Er ist der zehnte Tag des ohnehin schon gesegneten Monats Muharram. Vielen ist er auch dadurch bekannt, dass der Prophetenenkel Husain, Allahs Wohlgefallen auf ihm, bei der Tragödie von Kerbala den tapferen Märtyrertod starb.

Mehrere Überlieferungen deuten auf den Stellenwert dieses Tages schon in früheren Zeiten hin.

Es wurde überliefert, dass der zehnte Tag des Muharram jener war,
– an dem Allah unserem Vater Adam vergab,
– an dem nach der Überschwemmung das Schiff des Gesandten Nuh  am Berg Aljudi im Irak anlegte,
– an dem der Gesandte Yunus aus der Bauchhöhle des Wales heraus kam und sein ganzes Volk den Islam annahm.

Als der Prophet Muhammad, Frieden und Segen auf ihm, nach Medina kam, erfuhr er, dass die Juden dort den Tag von ‘Aschura fasteten. Er, Allahs Frieden und Segen auf ihm, fragte sie, warum sie diesen fasteten. Sie erwiderten, dass dieser ein glücklicher Tag sei, denn an diesem habe Allah seinen Propheten Musa und seine Gemeinschaft errettet, indem Er Fir’aun (den Pharao) und seine Leute ertränkt hat. Aus Dankbarkeit Allah gegenüber fastete der Prophet Musa diesen Tag und seine Gemeinschaft setzte dies nach ihm weiter fort. Der Prophet Muhammad fastete den Tag ebenfalls und befahl seiner Gemeinschaft aus Nähe zu Musa es ihm gleich zu tun. (überliefert von Imam Al-Bukhari und Muslim).

Im Jahr darauf hat er das weltliche Leben verlassen. Allah möge uns mit ihm versammeln.

Gemäß der prophetischen Empfehlung ist es also besonders empfohlen, diesen Tag zu fasten. Zusätzlich lehrte uns der Gesandte, den Tag davor oder danach ebenfalls fastend zu verbringen.

Der Gesandte sagte (sinngemäß): „Das Fasten des Zehnten (=‘Aschura), so rechne von Allah damit, dass dieser die Sünden des vorigen Jahres auslöscht.“ (überliefert von Imam Ahmad und Imam Muslim).

Man könnte nun fragen, welche Bedeutung ‘Aschura beigemessen wird, denn im Grunde gilt das Fasten zum Tag von Arafa schon als Vergebung der Sünden des vorigen und sogar des kommenden Jahres. Einige Gelehrten erwähnen, dass das Fasten dieser beiden Tage eine noch größere Vergebung bedeutet, von zukünftigen Sünden schützt und dazu führt, dass sogar die Fehltaten/Sünden der Familie und Nachbarn vergeben werden.

Man sollte an diesem gesegneten Tag die Reue erneuern. Es wurde überliefert, dass wenn einer am Tag von ‘Ashuraa großzügig für seine Familie ausgibt, Allah ihn für den Rest des Jahres großzügig behandeln wird.

Sufyan bin ‘Uyayna sagte: „”Wir haben dies 50 Jahre lang praktiziert und alles was wir sahen, war gut.“

Sidi Al-Habib ‘Omar sagte: „Ziel dieser Sache ist, dass man seiner Familie besonders viel Mitgefühl entgegenbringt. Dies ist ein Mittel, um die Familie vor Kräften der Verdorbenheit zu schützen, die von allen Seiten versuchen einzudringen. Es heißt nicht, nur der Familie Essen zu kaufen. Du musst ihnen das Mitleid von Muhammad durch seine Lehren aufzeigen. Zeig ihnen, dass der Prophet, Allahs Frieden und Segen auf ihm, dich lehrte gemeinsam mit ihnen zu lachen und nach ihrem Wohlbefinden zu schauen. Er lehrte dich, dass es dich kränkt, wenn du sie leiden siehst, sei es in diesem oder im nächsten Leben. Lass sie das Mitgefühl seiner Lehren erleben und zeig ihnen, dass diese nach 1400 Jahren bei dir zu Hause belebt sind.“

Ebenfalls wurde überliefert, dass wenn einer an diesem Tag spendet, ihm die Belohnung für das Spenden für ein Jahr zukommt.

In vielen Familien wird traditionell die Aschure-Speise zubereitet und an Verwandte und Nachbarn verteilt. Es wird überliefert, dass dieser Brauch auf den Propheten Nuh (Noah), Allahs Segen auf ihm, zurückgeht.