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Bayern: Religion soll Integration stärken

Religion
Foto: Archiv

München (KNA). Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) begrüßt die Pläne des Kultusministeriums, den Islamischen Unterricht zu einem Wahlpflichtfach im Rahmen des Fachs Ethik auszubauen. Das Angebot soll sich in erster Linie an junge Muslime richten. Eine solche Neuregelung könne zu einem Meilenstein der Integration muslimischer Kinder werden, erklärte Spaenle. „Wer die Werteordnung der Bundesrepublik Deutschland mit Toleranz, Wertschätzung gegenüber Angehörigen anderer Religionen sowie Gleichheit hier kennenlernt und verinnerlicht, wird diese im gesellschaftlichen Alltag praktizieren.“

Anlass für die Überlegungen, über die der Landtag im Herbst entscheiden wird, ist laut Mitteilung das Auslaufen des auf zehn Jahre angesetzten Modellversuchs Islamischer Unterricht. Er wurde an 350 Schulen angeboten. Eine wissenschaftlichen Evaluation kam zu einem positiven Ergebnis.

So vermittelten staatliche Lehrkräfte muslimischen Schülern in deutscher Sprache Wissen über die islamische Religion und deren Alltag sowie eine grundlegende Werteorientierung nach dem Grundgesetz und der Bayerischen Verfassung.

Genau diese Struktur stärke die Integrationsfunktion, zeigte sich der CSU-Politiker überzeugt. Spaenle selbst hatte 2009 als damaliger Kultusminister den Modellversuch ins Leben gerufen. Da auf muslimischer Seite ein Ansprechpartner fehlt, der verbindlich die religiösen Inhalte festsetzen kann, handelt es sich nicht um bekenntnisgebundenen Religionsunterricht im Sinne des Grundgesetzes.

Beim Islamischen Unterricht komme interkulturellen Kompetenzen eine besondere Bedeutung zu, so Spaenle. Ob ein Wahlpflichtfach an einer Schule angeboten werde, darüber entscheide die Schulfamilie je nach Bedarf.