Berlin: Gauck wirbt für respektvollen Dialog zwischen den Religionen. JIK besucht Bundespräsidenten

(dpa). Bundespräsident Joachim Gauck hat sich für einen neugierigen, vorurteilsfreien und respektvollen Dialog zwischen den Religionen und Kulturen in Deutschland ausgesprochen. Es müsse «offen über die Chancen, aber auch über die Schwierigkeiten» gesprochen werden, sagte Gauck am Freitag bei einem Treffen mit Vertretern der «Jungen Islam Konferenz» (JIK) im Berliner Schloss Bellevue. Den vorhandenen Vorurteilen und Pauschalisierungen müsse Aufklärung entgegengesetzt werden. Die JIK ist ein Dialogforum für junge Menschen zum Thema Islam und Muslime in Deutschland. Sie wurde von der Stiftung Mercator und der Berliner Humboldt-Universität ins Leben gerufen.

Die 23-jährige JIK-Vertreterin Tutku Güleryüz beklagte sich über wachsenden Rechtsextremismus und Muslimen-Feindlichkeit in Deutschland. «Das macht uns Angst», sagte die Studentin. Das gelte allerdings auch für religiös begründeten Extremismus. «Viel zu oft haben wir in letzter Zeit bemerkt, dass es Unsicherheiten gibt, die folgenden drei Worte ganz selbstverständlich miteinander zu vereinbaren: Islame, Muslime, Deutschland.»

Die Unsicherheiten gebe es nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch auf der politischen Ebene. «Lassen Sie uns gemeinsam ein neues deutsches Wir entwickeln», forderte Güleryüz.