Botschaft von IS-Chef anscheinend authentisch

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Berlin (dpa). Die deutschen Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass eine neue Audiobotschaft von IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi authentisch ist. Die Botschaft wurde demnach irgendwann zwischen Mitte August und Mitte September aufgenommen, wie es am Dienstag aus Sicherheitskreisen hieß. Das lasse sich aus Al-Bagdadis Bezugnahme auf bestimmte militärische Entwicklungen schließen.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte am Montagabend eine rund 30-minütige Audiobotschaft Al-Bagdadis über ihre Kanäle im Internet verbreitet. Der IS-Chef rief darin seine Anhänger auf, Männer und Frauen des IS aus Gefängnissen und Lagern zu befreien. Er forderte zudem Angriffe auf Ermittler und Richter, die gegen den IS vorgehen. Nach der Niederlage des IS in Syrien und im Irak sind dort Tausende IS-Anhänger gefangen, darunter auch welche aus Deutschland.
Die Terrormiliz hat ihr Herrschaftsgebiet in beiden Ländern vollständig verloren, ist dort aber weiter mit Zellen aktiv. Der Aufenthaltsort des mehrfach für tot erklärten Al-Bagdadis ist unbekannt. Mit dem von den USA ausgesetzten Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (rund 22 Millionen Euro) ist er einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Zuletzt hatte der IS im April ein Video mit Al-Bagdadi verbreitet, in dem er dem Westen mit Angriffen drohte.