Brüchige Ruhe in Palästina

Jerusalem
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Gaza/Tel Aviv (dpa/iz). Rund zwei Wochen nach dem schlimmsten Gewaltausbruch seit dem Gaza-Krieg 2014 hat Israel die Fischereizone vor dem Gazastreifen ausgeweitet. Fischer dürften nun knapp 28 Kilometer weit aufs Meer fahren, wie die israelische Behörde Cogat am Dienstag mitteilte. „Diese Maßnahme ist Teil der zivilen Politik zur Verhinderung der Verschlechterung der humanitären Bedingungen im Gazastreifen“, sagte der Leiter der Behörde, Generalmajor Kamil Abu Rukun.
Das Fischereikomitee in Gaza betonte allerdings, dass es bisher keine offizielle Information von palästinensischer Seite zu der neuen Regelung gegeben habe.
Das israelische Fernsehen berichtete am Montagabend, Israel und die Hamas hätten sich auf eine langfristige Waffenruhe von sechs Monaten geeinigt. Beide Seiten wiesen den Bericht allerdings zurück.
Anfang Mai war es zum schlimmsten Gewaltausbruch aus dem Gazastreifen seit fünf Jahren gekommen. Palästinenser hatten rund 700 Raketen auf Israel abgefeuert, Israels Armee griff daraufhin Ziele im Gazastreifen an. Vier Israelis und 25 Palästinenser wurden getötet. Die Lage beruhigte sich, nachdem mit ägyptischer Hilfe eine Waffenruhe ausgehandelt worden war.
Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Seiten begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. In dem Küstenstreifen leben rund zwei Millionen Palästinenser unter zum Teil sehr schweren Bedingungen.