Bundesregierung genehmigte 2017 Einreise von 350 Ditib-Imamen

Foto: DITIB Zentralmoschee Köln

Köln (KNA). Trotz der Spitzelaffäre um DITIB-Imame hat die Bundesregierung der türkischen Religionsbehörde Diyanet im vergangenen Jahr die Entsendung von 350 Vorbetern nach Deutschland genehmigt. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (vom 25. April) vorliegt.
Demnach haben die deutschen Behörden entsprechende Arbeitsvisa mit einer Gültigkeitsdauer von 180 Tagen ausgegeben. Allerdings habe das Ministerium keine Erkenntnisse darüber, ob die Imame das Land nach Ablauf der Frist wieder verlassen oder möglicherweise Asyl beantragt haben.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) ist der größte islamische Verband in der Bundesrepublik. Sie vertritt nach eigenen Angaben mehr als 900 formell selbstständige Mitgliedsvereine. Die DITIB wird vom türkischen Religionsministerium mitfinanziert. Kritiker werfen dem Verband vor, als verlängerter Arm der türkischen Regierung zu fungieren und durch eine nationalistische Ausrichtung die Integration der Türken in Deutschland zu behindern.