Dialog zwischen Ost und West

Ausgabe 216

(iz). Sir Muhammad Iqbal (1877-1938) war ein indischer Dichter und Philosoph Seine Vision war eine Heimat für Muslime in Indien und diese Vision machte ihn zum geistigen Vater von Pakistan, die neun Jahre nach seinem Tod zur Realität wurde. Iqbal wurde auch als „philosophischer Denker der muslimischen Welt der Neuzeit“ berühmt.

Iqbal erhielt den Bachelor-Abschluss, kannte sechs Sprachen: Punjabi, Urdu, Persisch, Arabisch, Englisch und Sanskrit, drei der Sparchen so gut, um Weltklasse-Literatur zu schreiben. Im Jahr 1905 verließ Iqbal Indien um in England die moderne Philosophie am Trinity College in Cambridge sowie die Rechtswissenschaften am Lincolns Inn in London zu studieren.

Um Hegel in der ursprünglichen deutschen Sprache zu studieren, ging Iqbal im Jahre 1907 nach Heidelberg. Hier verliebte er sich in die romantische Universitätsstadt. Durch seine Deutschlehrerin Emma Wegenast las er auch die Werke von Goethe. In einem seiner Briefe an sie schrieb er Folgendes: „Es ist unmöglich für mich, Ihr schönes Land zu vergessen, wo ich so viel gelernt habe. Ich wünschte, ich könnte noch einmal Heidelberg sehen und von dort aus mit Ihnen eine Wallfahrt zusammen zum heiligen Grab des großen Meisters Goethe machen.“ Die beiden haben nie diese Reise gemacht, aber Iqbal’s Bewunderung für Goethe hat nie nachgelassen.

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) war ein deutscher Dichter, Wissenschaftler und Philosoph. Goethe war enorm produktiv, und seine Werke reichen von Gedichten, Dramen und Romanen, Essays und wissenschaftlichen Arbeiten. Zu seinen wichtigsten Werken gehören auch die „Leiden des jungen Werther“, „Faust“ und der „Westöstliche Divan“ (erschienen 1819 und erweitert 1827), eine Sammlung von lyrischen Gedichten inspiriert vom persischen Dichters Hafiz. (Text & Bilder: Ahmed Krausen/Redaktion: Massouda Khan, Iqbal-Übersetzungen von Annemarie Schimmel)

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Auf dem muslimischen Friedhof in Kopenhagen, „Wenn Islam Gott ergeben heißt, Im Islam leben und sterben wir alle“. (Westöstlicher Diwan, Johann Wolfgang von Goethe)

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Imam Ashafa und Pastor Wuye (von rechts) leiten ein Dialogzentrum für Muslime und Christen in Nigeria. „Der Liebe Weise ist das Instrument – der Mensch; ­Geheimnis selbst, der das Geheimnis kennt: der Mensch. Gott schuf die Welt, der Mensch hat sie verschönert, Den Gott vielleicht als Partner anerkennt – der Mensch.“ (Botschaft des Ostens, Sir Muhammad Iqbal)

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Saira und Mamouna (von links) sind pakistanischer Herkunft und leben in Kopenhagen. Sie sind Freundinnen seit ihrer Kindheit. Saria ist als Apothekerin tätig und Mamouna als Lehrerin. „Du bist nicht frei vom Band von Lehm und Wasser, Du sagst ‘Ich bin ein Grieche, ein Afghane!’ Ich bin erst Mensch, ganz ohne Duft und Farbe, Erst dann werd ich ein Inder, ein Turane.“ (Botschaft des Ostens, Sir Muhammad Iqbal)

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Blick auf den europäischen Teil von Istanbul. „Gottes ist der Orient! Gottes ist der Okzident! Nord- und südliches Gelände Ruht im Frieden seiner Hände.“ (Westöstlicher Diwan, Johann Wolfgang von Goethe)

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Kriegsgräber auf dem Militäfriedhof, Strasbourgh-Cronenbourg, Frankreich. „Damit kein Krieg entsteh’ in dieser alten Welt, Sind rasch die Trauernden zu neuen Werk geeilt: Ich weiß nur dies: ein paar der Leichentücherdiebe Erfanden den Verein, wo Gräber man verteilt.“ (Botschaft des Ostens, Sir Muhammad Iqbal)

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Ein Muslim liest den heiligen Koran in der Pasha Moschee, Tetovo, Makedonien. „Ob der Koran von Ewigkeit sei? Darnach frag’ ich nicht! Ob der Koran geschaffen sei? Das weiß ich nicht! Daß er das Buch der Bücher sei Glaub’ ich aus Moseminen-Pflicht.“ (West-östlicher Diwan, Johann Wolfgang von Goethe)

Veranstaltungshinweis:
Fotoausstellung über „Moscheen in Europa“ von Ahmed Krausen, voraussichtlich September 20013 an der Universität Osnabrück – Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften, Islamische Religionspädagogik.