Die dritte Schlacht von Falludscha

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Bagdad (dpa). Der von irakischen Streitkräften angegriffenen IS-Hochburg Falludscha droht nach Angaben von Helfern eine humanitäre Katastrophe. Rund 50.000 Menschen seien in der westirakischen Stadt, die seit Januar 2014 von der Terrormiliz Islamischer Staat kontrolliert wird, eingeschlossen. Zivilisten stünden im Kreuzfeuer der Konfliktparteien, und es gebe für sie keine sicheren Fluchtrouten aus der Stadt heraus, sagte der Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrates (NRC), Jan Egeland, am Dienstag. Im Süden Falludschas geriet die Armeeoffensive wegen des heftigen Widerstandes der Dschihadisten ins Stocken.
Nur 554 Familien aus der Umgebung der Stadt hätten seit Beginn der Militäroffensive Falludscha verlassen können, heißt es. Zivilisten berichteten von extremer Hungersnot, sagte der NRC-Leiter im Irak, Nasr Muflahi. „Ein Mangel an Essen, Medizin, sicherem Trinkwasser und Strom drängt Familien an den Rand der Verzweiflung.“
Die irakische Armee und Milizen hatten Anfang vergangener Woche mit Unterstützung von US-Luftangriffen eine Offensive begonnen, um die sunnitischen Extremisten aus der Stadt rund 70 Kilometer westlich von Bagdad zu vertreiben. Falludscha ist nach der nordirakischen Stadt Mossul die wichtigste IS-Hochburg im Krisenland Irak.
In südlichen Teil Falludschas mussten Regierungseinheiten ihren Vormarsch am Dienstag wegen der Gegenwehr von IS-Kämpfern stoppen. „Dschihadisten“ hätten die Armee aus selbst gegrabenen Tunneln in dem Gebiet Nuaimija angegriffen, berichtete ein Befehlshaber der Deutschen Presse-Agentur. Die Extremisten hätten dabei auch Scharfschützen eingesetzt.