DITIB äußert sich zu Antisemitismus-Vorwürfen

Foto: Bjarke Liboriussen, flickr | Lizenz: CC BY 2.0

(iz). Nachdem Medien berichteten, in einigen Gemeinden des größten Moscheeverbandes in Deutschland, DITIB gebe es antisemitische oder antichristliche Inhalte, äußert sich die DITIB-Zentrale zu den Vorwürfen in einer Presserklärung.
Den Berichten zufolge habe es auf Facebook-Auftritten einzelner Provinzgemeinden hetzerische Inhalte in türkischer Sprache gegeben. Der Zentralrat der Juden zeigte sich, mit den Übersetzungen konfrotiert, schockiert über die Äußerungen.
Prof. Dr. Nevzat Yasar Askioglu, DITIB-Vorstandsvorsitzender im Bundesverband erklärte, der DITIB-Verband mache sich „seit jeher stark gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbesondere gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Seit der Gründung 1984 sind die Grundsätze der Freundschaftlichkeit, Achtung, Nachsicht, Toleranz und Solidarität der Menschen untereinander und gegenüber anderen Glaubensangehörigen in allen DITIB-Verbandssatzungen manifestiert. Antisemitismus oder Christenfeindlichkeit sind vor diesem Hintergrund absolut inakzeptabel.”
Dies sei auch die durch den Islam vorgegebene Haltung gegenüber anderen Glaubensgemeinschaften. Die Postings der Facebook-Seiten bezeichnet er als „hetzerisch”, „strafrechtlich relevant” und als „Ausdruck eines unsachgemäßen Verständnisses religiöser Inhalte”.
DITIB werde die Vorfälle untersuchen und entsprechende Konsequenzen einleiten, so der Vorstandsvorsitzende. In der Pressemitteilung wird betont, dass die Facebook-Seiten der Gemeinden nicht zentral geführt werden, sowie, dass jeder Ortsverein im DITIB-Verband  juristisch und faktisch selbstverantwortlich und eigenständig sei. Dennoch bemühe sich der DITIB-Vorstand die jeweiligen Gemeinden über den richtigen Umgang mit sozialen Medien zu unterrichten. Diese Gefahr der „rechtsfreien Räume” im Internet nehme DITIB demnach ernst.