Ein Bericht über die „vergessenen Flüchtlinge“ in Bosnien

Ausgabe 212

(iz). Anlässlich des hundertjährigen Bestehens der humanitären Organisation „Merhamet“ wurde am Samstag, den 19. Januar 2013, im „Haus der Demokratie“ die Ausstellung „Vergessene Flüchtlinge“ feierlich eröffnet. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ und mit Unterstützung der Heinrich Böll Stiftung realisiert. Ziel der Ausstellung ist es, der deutschen Öffentlichkeit die aktuelle Lebenssituation der Menschen in Flüchtlingscamps zu zeigen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Flüchtlingscamps in nächsten Jahren geschlossen werden.

Ausgestellt werden Fotografien von Autoren wie Sead Husić, Andy Spyra, Philipp von Recklinghausen, Azra Arapović und Werke aus dem Archiv der Föderation  Bosnien und Herzegowina.

Die Ausstellung dokumentiert chronologisch in Bildern den Genozid in Bosnien und zeigt die aktuelle Lage in den kollektiven Flüchtlingszentren und die alltäglichen Probleme, mit denen sich diese Leute auseinandersetzen. Im Rahmen der Ausstellung werden Zeichnungen (besonders Kinderzeichnungen), Briefe, Video- und Audiomaterialen präsentiert, in denen Menschen über ihre Schicksale, Hoffnungen und Ängste erzählen. Die feierliche Eröffnungsrede hielt Marie-Luise Beck, Vorsitzende der parlamentarischen Gruppe Bosnien und Herzegowina im Bundestag, sowie der Botschafter der Republik Bosnien und Herzegowina in Deutschland, Herr E.Edin Dilberovic und Hajrudin Sahic, Präsident Merhamet Sarajevo.

//2// Marie Luise Beck betonte in ihrer Rede, diese Ausstellung habe zum Ziel, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit  auf die ungelöste Lage der vergessenen Flüchtlingen mitten in Europa aufzuzeigen und zu warnen. „Niemand interessiert sich für die Schicksale dieser Leute, deren Lage das Ergebnis der nicht gelungenen Politik in Bosnien und Herzegowina ist”, sagte Beck.

Im Rahmen der Ausstellung fand auch eine Diskussion unter dem Namen „Vertreibung und Politik des Rückkehr in Bosnien – Geschichte ohne (happy) End“ statt.

Weitere Gäste der Ausstellungseröffnung waren Abdurahman Malkić, ehmaliger Bürgermeister von Srebrenica und Dietrun Gunther, UNHCR Vertreterin  in Bosnien und Herzegowina.

In der Zeit vom 19. Jan bis 18 Februar 2013 öffnet die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Haus der Demokratie und Menschenrechte in der Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin dem breiten Publikum seine Türen.