Ein neuer Anfang in Kuala Lumpur?

Ausgabe 295

Foto: Office of the Prime Minister

(iz/Bernama). Vom 19. bis zum 21. Dezember fand in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur der gleichnamige Gipfel statt. An ihm nahmen hunderte Regierungsvertreter, Geschäftsleute, Repräsentanten der Zivilgesellschaft und Fachleute aus verschiedenen Sektoren der muslimischen Welt teil. Bei der Eröffnungsfeier des Gipfels von Kuala Lumpur sandten die Staats- und Regierungschefs gemeinsame Botschaften zu Problemen der muslimischen Welt – einschließlich der Entwicklung ihrer Gesellschaften, der Zunahme von Muslimfeindlichkeit, den Zustand ihrer Zivilisationen sowie der Wirtschaft und Zusammenarbeit.

Dr. Mahathir Mohammed, Premierminister des Gastgeberlandes Malaysia, hielt auf dem Gipfel seine Eröffnungsrede. Er verwies darauf, dass die muslimische Welt derzeit einen „Krisenzustand“ erlebe. „Das Verständnis der Probleme und ihrer Ursachen kann uns auf den Weg bringen, Katastrophen, die die Umma getroffen haben, zu überwinden oder zu mildern“, fügte er hinzu und bezog sich dabei auf die religiöse Gemeinschaft der Muslime auf der ganzen Welt. Dr. Mahathir, der auch dem Treffen vorstand, definierte seine Absicht. Es gehe nicht darum, Religion zu diskutieren, sondern den Zustand der Angelegenheiten in der muslimischen Welt.

„Wir alle wissen, dass sich Muslime (…) und ihre Länder in einer Krise befinden. Überall sehen wir, wie muslimische Länder zerstört werden, ihre Bürger gezwungen sind, aus ihren Ländern zu fliehen, gezwungen sind, in nichtmuslimischen Ländern Zuflucht zu suchen. Viele Tausende sind während ihrer Flucht gestorben und vielen anderen wurde Asyl verweigert“, sagte er.

Auch Malaysias offizieller König, Sultan Abdullah Riayatuddin Al-Mustafa Billah Shah, nahm in Kuala Lumpur teil. In seiner Rede betonte er die Bedeutung von Dialog in der Vermeidung von Missverständnissen.

Der Schweizer Delegierte Khaldoun Dia-Eddine, Leiter des Center for Middle East and Africa Business der Universität Zürich sagte, der Gipfel habe ein Signal gesendet, dass die Muslime gewillt sind, ihre Probleme und Krisen zu überwinden. Weltweit warteten Muslime darauf, die nächsten Schritte, die sich aus dem Gipfel ergeben, in Form praktischer Aktionen zu sehen.