Ein Schweigemarsch in München

Ausgabe 246

(iz).Unter dem Motto „Muslime und Nicht-Muslime stehen zusammen!“ versammelte das Münchener Forum für Islam trotz widrigen Wetterumständen mehr als 500 Teilnehmer auf dem Geschwister-Scholl-Platz der Isar-Metropole. Die vom Imam Benjamin Idriz mit initiierte Einrichtung lud Muslime wie Nichtmuslime ein, sich bei der Auftaktveranstaltung zu Wort zu melden. Im Münchener „Merkur“ berichtet die 33-jährige Sema, sie seigekommen, „um mein Mitgefühl mit den Franzosen zu zeigen“. Für grausame Morde gebe es keinerlei Rechtfertigung.

Neben mehreren Wortmeldungen von muslimischer Seite sowie künstlerischen Beiträgen sprachen ehemalige und aktive Lokalpolitiker sowie Vertreter christlicher und jüdischer Gemeinden. Bis dato ist dies die größte Veranstaltung dieser Art in Deutschland nach den Geschehnissen in Paris. Nach der Kundgebung fand ein Schweigemarsch durch die Münchener Altstadt statt.

„Es sei gut“, so Idriz, „dass Muslime und Nicht-Muslime miteinander eindrucksvolle Zeichen setzen“. Diese unmenschliche Tat, so der Imam über die Gewalt in Paris, zeige, dass „wir Menschen aufstehen müssen“. Es müsse „noch lauter und deutlicher über die Menschlichkeit“ des Islam gesprochen werden. Man müsse allen widersprechen, die diese Werte zu zerstören suchen.

Auf der Kundgebung sprach auch Urgestein Christian Ude. Der langjährige Oberbürgermeister der Landeshauptstadt begrüßte das Event als ein „wichtiges für die Mehrheitsgesellschaft“. Es sei aber auch bedeutsam für die Jugend, damit diese nicht den Radikalen auf den Leim ginge. Dem Terror müsse der Nachwuchs entzogen werden. Marian Offman, Stadtrat für die CSU und Mitglied der israelitischen Kultusgemeinde, sagte den Muslimen Münchens seine Solidarität zu.

„Unsere Anteilnahme gebührt den Angehörigen der Opfer, unser Mitfühlen den Verletzten“, erinnerte Benjamin Idriz die Teilnehmer. Der Imam ermahnte die Muslims auch: „Deshalb dürfen wir Muslime uns nicht darauf zurückziehen, dass das doch nicht wir sind, die so handeln, dass das doch nichts mit uns und unserem Glauben zu tun hat.“ (sw)

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