Eine Stellungnahme zu den Gewalttaten von Paris, Beirut und anderswo

Ausgabe 246

Wie bereits zuvor reagieren Muslime in aller Welt eindeutig auf die Terrorangriffe in Paris (aber auch in anderen Ländern). Mittlerweile sind sich viele muslimische Gelehrte der Schwere dieses Phänomens bewusst. Sie setzen sich mit den ideologischen Grundlagen und Fehlern der Lehre auseinander, die in solcher Gewalt münden. Ein Beispiel dafür sind Auszüge aus der folgenden Erklärung, die zwei Tage nach den Anschlägen von Gelehrten in Großbritannien und anderen englischsprachigen Ländern unterzeichnet wurde:

Zuerst möchten wir unser Mitgefühl für die brutal Ermordeten und deren Nächsten ausdrücken. Unser Mitgefühl gilt aber auch der größeren Gruppe jener, die im Rahmen dieses singulären Ereignisses schwer verwundet oder traumatisiert wurden. Wir denken darüber hinaus an einen weiteren Kreis von Europäern im Allgemeinen, die beunruhigt auf die Gegenwart solcher Krimineller reagieren. Obwohl nur wenige, scheinen diese in der Lage zu sein, plötzlich und unerwartet zuzuschlagen. (…)

Wir möchten unsere komplette Abscheu über diese Gewalttaten zum Ausdruck bringen, die in Paris, Beirut und anderswo von einer kleinen Gruppe gut organisierter und rücksichtsloser Mörder verübt wurden. Die Religion des Islam akzeptiert solche Handlungen unter keinen Umständen. Nicht nur sind ihre Handlungen ein Verbrechen. Darüber hinaus gibt es offenkundige Hinweise darauf, dass ihr Verständnis von Islam schwerwiegende Mängel hat. Diese Gruppierung ist bei den Muslimen seit Langem als Khawaridsch bekannt. Wörtlich „diejenigen, die sich absondern“ – vom Islam und der muslimischen Gemeinschaft. Sie sind Nihilisten und stehen in keinem Fall für die klaren Lehren des Islam.

Ihre Verbrechen werden noch durch ihre Verunglimpfung des Islam und des guten Charakters der Muslime selbst verschlimmert. Durch nichts wird dies deutlicher als durch die Einleitung der qur’anischen Kapitel mit dem Satz „im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“. Die Bedeutung dieser Botschaft der göttlichen Gnade ist absolut zentral.

Muslime müssen sie an die Menschheit übermitteln. Und doch haben diese Nihilisten die Außenwahrnehmung des Islam in eine erschreckende Religion des Hasses und der Rache verwandelt. Gleichermaßen pervertieren sie die Bedeutung des Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben. Er brachte eine Offenbarung, die die authentischen Botschaften von Moses, Jesus und allen anderen Propheten beinhaltete. (…)

Diese Botschaft brachte im Laufe der Geschichte eine Zivilisation hervor, die Heimat und Schutz für Juden, Christen und andere war. Eine Zivilisation der Anbetung, Großzügigkeit und Sorge um den Anderen – insbesondere die Armen und Bedürftigen. Stattdessen betrachten diese Sektierer nicht nur Angehörige anderer Religionen als legitime Opfer (…), sondern auch andere Muslime mit dem gleichen, unerbittlichen Hass.

Wir bitten Allah darum, dass dieses Verbrechen keine Ursache für eine weitere Entfremdung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen ist, wie es die offenkundige Absicht der Täter war. (…) Wir bitten Ihn auch, dass er die Absichten dieser bösartigen Leute zunichte machen wird.

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