Gewinner des zenith Fotopreises „Muslime in Deutschland“ 2013 stehen fest

Ausgabe 223

(zenith). Die Gewinner des diesjährigen zenith-Fotopreises „Muslime in Deutschland“ stehen fest. Die sechsköpfige Jury, bestehend aus Vertretern der Medien Der Spiegel (Klaus Brinkbäumer), Zaman (Süleiman Bag), Leica Fotografie International (Carol Körting), Bild am Sonntag (Marion Horn) und zenith (Marcel Mettelsiefen) sowie der Grundsatzreferentin für inter­kulturelle Angelegenheiten der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Sawsan Chebli, prämiert folgende Bildstrecken:

1. Preis: Leben in der Mitte der Konfluenz der Kultur von L.M. Arif Relano Oba. „Die Reportage spiegelt den Alltag der sympathischen Masyitah in Deutschland wieder. Die Fotos zeigen ihr Allein­sein in einer fremden Welt, beschreiben aber ebenfalls, dass sie nicht einsam ist“, begründet Marion Horn, Chefredakteurin der Bild am Sonntag, für die Jury. Die Strecke rufe positive Emotionen hervor und lasse den Betrachter teilnehmen.

2. Preis – eine Team-Arbeit: Das Ehepaar Neziha und Thomas Cetinkaya-Potthoff schuf Porträts in Deutschland lebender christlich-muslimischer Paare: Integrationserfolge, lautet der Titel ­ihrer Arbeit. In den Augen des Fotografenpaares sind diese Menschen „Vorbild und Motivation für ein Zusammenleben in Verständnis und Respekt“.

3. Preis: Mit Lichtblick und Schattenwuchs – die Ahmadiyya in Deutschland belegt der Fotograf Benjamin Kilb den 3. Platz. Er rückt damit eine „islami­sche Reformgemeinde“ in den Mittelpunkt, die seit 90 Jahren in Deutschland besteht. Er zeige, wie der Islam in Symbiose mit der deutschen Gesellschaft koexistieren kann.“ schreibt Kilb im Konzept.

Die zenith-Leser und alle Interessierten konnten über zenithonline.de per Voting den diesjährigen Träger des Publikumspreises bestimmen: Mehmet Ali Alici sammelte mit der Bildstrecke Neue Sprache die meisten Punkte. Vor allem die aktive Teilhabe junger Muslime am sozialen und kulturellen Leben in Deutschland liegt im Fokus seiner Arbeit, schreibt Alici.

Interessant sei, dass die diesjährigen Wettbewerber offenbar aus ganz unterschiedlichen Alters- und Konfessionsgruppen kämen, sagt Robert Chatterjee, Leiter des Projektes und Chef von zenithonline.de. „Dadurch erhalten wir Innenansichten, die sich von den gewohnten Bildern muslimischen Lebens in den Medien abheben. Genau das ist ein Ziel und Motivation des Wettbewerbs.“

Der zenith-Fotopreis ist mit 4.500 Euro dotiert und wird jährlich vom ­Magazin zenith in Kooperation mit der Stiftung Mercator, 2013 mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes, durchgeführt. „Der Fotowettbewerb schafft eine Grund­lage für Diskussionen, zeigt die Vielfalt der Bilder und hinterfragt damit kritisch die Deutungshoheit im Islam-Diskurs“, sagt Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator. Die Fotostrecken sind seit 2013 in der Mediathek der englischen Ausgabe von zenithonline auch erstmals einem internationalem Publikum zugänglich. Einige große Onlineplattformen in der arabischen Welt wie almaniah.com berichten über den Fotopreis und zeigen, wie in Deutschland mit der Integrationsdebatte umgegangen wird.

2014 werden erstmals zwei Kategorien prämiert: Ein Hauptpreis für professionelle Fotografen und ein Förderpreis für Jugendliche und Amateure, sowie der Publikumspreis durch das Online-Voting.