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Großbritannien ehrt Noor Inayat Khan

Foto: Spudgun67, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 4.0

London (Agenturen). Eine muslimische Kriegsheldin, die während des Zweiten Weltkriegs für Großbritannien spionierte, ist die erste Frau südasiatischer Abstammung, der in London mit einer Gedenkplakette gedacht wird. Noor Inayat Khan (Codename Madeleine) wurde 1943 von der britischen Armee als geheime Funkerin in das besetzte Frankreich geschickt, bevor sie von den Nazis hingerichtet wurde.

Die britische Wohltätigkeitsorganisation English Heritage nannte sie „Großbritanniens erste muslimische Kriegsheldin in Europa“ und enthüllte die blaue Plakette in ihrem Familienhaus in Bloomsbury in einem Live-Streaming-Online-Event.

Foto: Twitter

Khans Leben war vom Krieg geprägt – etwas ironisch, wenn man bedenkt, dass sie aufgrund ihrer Sufi-Lehren eigentlich Pazifistin war. 1914 in Moskau als Sohn eines indischen Vaters und einer amerikanischen Mutter geboren, zog ihre Familie zu Beginn des Ersten Weltkriegs nach London.

Khan wurde von der Gestapo, der Geheimpolizei der Nazis, verhaftet, nachdem sie von einem französischen Doppelagenten verraten worden war. Sie entkam kurzzeitig der Haft, wurde aber wieder festgenommen. Obwohl sie in einem deutschen Gefängnis verhört wurde, gab sie ihren Häschern keine Informationen preis.

Zehn Monate später wurde Noor Inayat Khan in das Konzentrationslager Dachau gebracht, wo sie 1944 hingerichtet wurde.

„Als Sufi glaubte sie an Gewaltlosigkeit und religiöse Harmonie. Doch als ihr Adoptivland sie brauchte, gab sie ohne zu zögern ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus“, schrieb ihre Biografin Shrabani Basu.