Grundsatzerklärung des Moscheenbund Hannover zur anti-islamischen, kriminellen Terror-Organisation Islamischer Staat (IS)

Die mörderischen und eindeutig anti-muslimischen Verbrechen der Terror-Organisation “ISIS/IS”, die die Muslimischen Gemeinschaften weltweit in Misskredit bringen, den arabischen Mittleren Osten zum wiederholten Mal zum Spielball regionaler und globaler Kräfte machen und zu Recht Abscheu erregen, veranlassen uns dazu unmissverständlich Position gegen deren kriminelle Aktivitäten zu beziehen.

Die im Moscheenbund Hannover vereinten Muslimischen Gemeinschaften distanzieren sich von der anti-islamischen „ISIS“ und ihren Ablegern, die den Namen des Islams missbrauchen und versuchen den Islam für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Der Moscheenbund verurteilt auf das Schärfste die islamfeindlichen Schandtaten dieser kriminellen Vereinigungen.

Ferner hält der Moscheenbund Hannover fest, dass niemand im Namen des Islam Unschuldige, Hilflose und jenseits von staatlicher Autorität unrechtmäßig verurteilte Gefangene hinrichten darf, wie auch niemand für sich das Recht auf Ausrufung eines „Kalifat“ willkürlich beanspruchen kann. Auch die Verfolgung, Vergewaltigung und Vertreibung von religiösen wie auch ethnischen Minderheiten darf mit der Islamischen Lehre in keiner Weise gerechtfertigt werden.

Die Geschichte und Lehre des Islam belegen, das weder die Verfolgung und Vertreibung von Minderheiten noch von Andersdenkenden, gleich ob Muslime oder Nichtmuslime mit dem Islam legitimiert werden können. Muslime unterschiedlicher Konfession, Juden, Christen, Hindus, Buddhisten und Angehörige anderer Religionen lebten und leben seit Jahrhunderten, auch in Muslimischen Mehrheitsgesellschaften, in Frieden, Sicherheit und Eintracht zusammen.

Die permanente Stimmungsmache gegen Muslime in Deutschland, die sich in zunehmender Gewalt gegen Muslime und Anschläge auf ihre religiösen Einrichtungen manifestiert, findet in der Politik und Zivilgesellschaft kaum Beachtung, weswegen sich die 4,5 Millionen in Deutschland lebenden Muslime sehr verunsichert fühlen. Der wachsende anti-muslimische Rassismus in unserer Gesellschaft darf nicht länger verharmlost werden, ihm muss endlich kompromisslos entgegengewirkt werden, damit der innergesellschaftliche Friede gewahrt bleibt.

Der Moscheenbund Hannover fordert daher alle Verantwortung tragenden Akteure in der Politik, der Zivilgesellschaft und den Medien dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass die in Deutschland lebenden Muslime nicht für die vollkommen illegalen Machenschaften der anti-islamischen „ISIS“ in Haftung genommen werden, und der Islam nicht mit dem hanebüchenen Anspruch der „ISIS“, diesen zu repräsentieren, gleichgesetzt wird. Politik und insbesondere Medien sind gefordert dem absurden Begehren der „ISIS“ nicht nachzukommen, indem sie den fadenscheinigen Bezug der „ISIS“ zu einem angeblich den islamischen Werten verpflichteten Staatswesen durch die vollständige Nennung ihres Namens in unbeabsichtigter Weise Legitimität verleihen und dadurch Ängste und Vorurteile gegen Islam und Muslime in der Bevölkerung schüren.

Die „ISIS“ ist in ihrer Struktur, ihrem Wirken und ihrem Wesen zutiefst anti-islamisch ausgerichtet!

Die überwältigende Mehrheit der seit Generationen in Deutschland und Europa lebenden Muslime haben hier ihren Lebensmittelpunkt und stehen ohne Einschränkungen zu der freiheitlichen, demokratischen Grundordnung ihrer Heimat.

Der Moscheenbund Hannover begrüßt ausdrücklich die für diesen Freitag, den 19.09.2014 unter dem Motto „Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht“ stehende Initiative der vier im Koordinationsrat der Muslime (KRM) vertretenen Religionsgemeinschaften (DITIB, Islamrat, VIKZ und ZMD) und der angeschlossenen Landes- und Regionalverbände.