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Humanität kennt keine Grenzen

Ausgabe 281

Foto: WEFA

Teilen ist ohne Zweifel eine der schönsten Tugenden. Es schließt die Kluft zwischen Arm und Reich und stärkt die zwischenmenschliche Liebe, wodurch ein soziales Gleichgewicht geschaffen wird. Doch effiziente humanitäre Hilfe zu leisten birgt enorme Herausforderungen; Herausforderungen auf die sich die WEFA e.V. seit 2006 spezialisiert hat. WEFA fördert durch seine Agenda die Entwicklung und Festigung von humanitären Gefühlen, der Freundlichkeit und der Solidarität. Sie bildet die Schnittstelle zwischen hilfsbereiten und hilfsbedürftigen Menschen.
In kürzester Zeit wurden zahlreiche Projekte, in über 70 Ländern und Regionen der Welt realisiert und vielen Bedürftigen Hoffnung geschenkt. Der Hauptsitz befindet sich in Köln mit weiteren Zweigstellen in Berlin, Österreich, Belgien, Niederlande, Schweiz, Frankreich und neuerdings in der Türkei. Durch Hilfeleistungen wird ein Band zwischen Bedürftigen und Wohltätern geknüpft und die bereits vorhandene Empathie gegenüber Bedürftigen bestärkt, indem WEFA jene Lebensumstände der Leittragenden gut dokumentiert und an die Öffentlichkeit bringt.
WEFAs Vorstandsvorsitzender Musab Aydın verdeutlicht, dass die Besuche, die zu bestimmten Jahreszeiten in verschiedenen Ländern durchgeführt werden, essentiell sind, um die Lage zu beurteilen und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort festzustellen. So können Prioritäten gesetzt werden, um Projekte nach Bedarf entwickeln zu können. Zu diesem Zweck wurde, vom 26. August bis zum 15. September eine Reise nach Kenia in Angriff genommen. WEFAs Ehrenamtlerin Hatice Sahin war auch dabei und erklärt uns ihre Eindrücke wie folgt: „Kenia hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich war genauso aufgeregt wie vor meiner ersten Reise nach Kenia. Wieder würden wir unsere Waisen dort sehen, wieder würden wir das Leben unserer Geschwister verschönern. Aufgrund dieser Aufregung verstrichen die Stunden einfach nicht. Nach einem langen Flug waren wir endlich angekommen. Wir haben in verschiedenen Teilen Kenias unsere Hilfsaktivitäten verwirklicht und wurden bei jeder Gelegenheit mit einem Lächeln begrüßt. Insbesondere die Kinder zeigten uns ihre Liebe und Zuneigung. Wie sehr ich diese Engel vermisst hatte.“
Mit dem Motto: „Insan Insana Emanettir“, was so viel bedeutet wie „Der Mensch ist dem Menschen anvertraut“, hat sie mithilfe ihres Teams und ihrer Follower in den sozialen Netzwerken, in kurzer Zeit sehr viele Projekte in Kenia realisiert. Hatice Sahin, die mit der Unterstützung von WEFA ihren Traum verwirklicht hat, bestätigt dies mit folgenden Aussagen: „Mein größter Traum war es, den Menschen in Afrika zu helfen. Bei meiner ersten Reise hatte ich das Mama Zaria-Waisenhaus besucht. Mama Zaria ist eine großherzige Wohltäterin, und die Gründerin des nach ihr benannten Waisenhauses ‘Mama Zaria’. Momentan leben dort 30 Waisenkinder zwischen 4 und 16 Jahren aufgeteilt auf 5 Zimmer. Neben Schlafzimmern sind auch Schulklassen vorhanden. Jedoch ist die Kapazität im Waisenhaus überschritten und noch wichtiger: die Bedingungen dort waren für Kinder nicht geeignet. Es ist ein Jahr her, seitdem ich das gleiche Waisenhaus in Kenia besucht habe. Aber dieses Mal war ich aufgeregter, denn ich durfte an der Eröffnung des Mama Zaria-Waisenhauses teilnehmen, das mit der Unterstützung von WEFA renoviert wurde. Somit wurden wir mit Liedern, fröhlichen Gesichtern und einem warmen Lächeln begrüßt. Ihr freudvolles Lachen ertönt immer noch in meinen Ohren. Ihre Umarmungen und ihr Lachen haben den besten Platz zwischen meinen schönsten Erinnerungen. Unsere Waisenkinder schlafen jetzt in einem warmen Zuhause. WEFA hatte sich wieder dafür eingesetzt, dass die Waisen friedlich und in Sicherheit aufwachsen können.“
Hatice Sahin erzählt uns auch von ihrem anderen Traum: „Mit der Unterstützung von WEFA haben wir für unsere Geschwister in Kenia Häuser bauen lassen und dem Gebiet den Namen ‘Umut-Dorf’ gegeben, welches das ‘Dorf der Hoffnung’ bedeutet. Wir wollten ihre Hoffnung aufrechterhalten. Die Spenden für die ersten 25 Häuser des Dorfes, das aus 50 Häusern bestehen soll, wurden in kurzer Zeit, auch mit dem Beitrag von sehr vielen Spendern aus unseren sozialen Netzwerken, gesammelt. Es war Zeit, die Häuser ihren neuen Besitzern zu übergeben. Die Einheimischen begrüßten uns mit Liedern, als wir in das Dorf gingen. Jeder war glücklich. Ich war und bin sehr berührt von den Herzen und dem ­wahrhaftigen Lachen dieser schönen Menschen. Ich verstand noch besser, wie wertvoll unsere Hilfeleistungen sind und welches Maß an Hoffnung sie den ­Menschen geben. Ich wurde wieder Zeugin vom Glück inmitten von Armut. Ja, diesen Menschen sind die grundlegend­sten Bedürfnisse wie Wasser, Nahrung und Unterkunft entzogen. Ich fühle mehr Mitleid für uns als für diese Menschen dort, denn trotz der guten Bedingungen, in denen wir leben, sind wir nicht glücklich.“
Hatice Sahin ist nur eine von vielen, die das Leben vieler Waisen mit der Unterstützung des WEFA Waisenpatenschaft-Projektes verschönert hat. Sie ist selbst Patin eines kenianischen Waisenkindes. Sie beschreibt die aufregenden Momente, die sie erlebt hat, als sie ihren Waisen traf: „Es war ein unvergesslicher Moment für mich. Obwohl wir uns das erste Mal sahen, schienen wir uns seit Jahren zu kennen. Ich war aufgeregt, sehr sogar. Er wurde mir vom Propheten ­anvertraut. Ich verspürte das Glück bis in meine Knochen, als ich seinen Kopf streicheln durfte.“
Sie besuchte die Waisen auch bei sich Zuhause: „Wir betraten ein Haus aus Stroh. Ich sah ein gehandikaptes Kind, welches mir sehr leid tat. Es gab weder ein richtiges Bett noch eine Couch oder eine Küche. Ein Ort, an dem wir nicht einmal einen Tag verbringen würden… Aber das war auch ein Zuhause. Ein ­warmes und sicheres Zuhause für diese Brüder.“
Hatice Sahin hat uns mit ihrer Geschichte sehr berührt. Es gibt noch viel mehr zu berichten. Aber selbst viel von dem, was wir gehört haben, reicht völlig aus, um die schwierigen Lebensbedingungen der Menschen in der Region zu verstehen. Aus dieser eindrucksvollen Erzählung schlussfolgern wir, dass Gottes Barmherzigkeit eine große Tugend und göttliche Gnade ist, um in der Lage zu sein, den Bedürftigen zu helfen. Diese schönen Erzählungen zeigen uns, dass Menschen mit hohen Tugenden ausgestattet sind. Natürlich ist das Helfen sehr wichtig und hat einen hohen sozialen Wert. In Gemeinschaften, in denen die Zusammenarbeit in hohem Maße stattfindet, sind die Menschen friedfertiger, glücklicher und erfolgreicher. Wir können erst dann zufrieden mit uns sein, wenn wir empathisch sind und helfen dürfen. Möge Allah uns das Helfen stets ermöglichen.