Hindunationalisten machen mobil gegen Weltkulturerbe Taj Mahal

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Neu Delhi (KNA). Die hindunationalistische Regierung im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh hat das weltberühmte islamische Mausoleum Taj Mahal aus den Broschüren zur Tourismuswerbung entfernt. Wie indische Medien am Wochenende berichten, strich die Regierung von Yogi Adityanath im Haushalt für 2018 die Mittel zur Instandhaltung des zum Weltkulturerbe gehörenden Bauwerks. Zuvor hatte Adityanath betont, das Taj Mahal spiegle nicht die indische Kultur wider.
Das Taj Mahal in Agra hatte Großmogul Shah Jahan zum Gedenken an seine 1631 verstorbene große Liebe Mumtaz Mahal errichten lassen. Der Norden Indiens wurde von 1526 bis 1858 von den islamischen Großmoguln regiert.
Der Hindu-Priester Yogi Adityanath und die hindunationalistische BJP hatten im März dieses Jahres die Wahl in Uttar Pradesh mit einem Erdrutschsieg gewonnen. Mit 205 Millionen Einwohnern ist Uttar Pradesh das bevölkerungsreichste Bundesland Indiens. 80 Prozent der Einwohner sind Hindus. Daneben gibt es eine große muslimische Minderheit von 19 Prozent.
Durch die Machtübernahme der BJP in Uttar Pradesh wurde der landesweite Einfluss der hindunationalistischen Regierung des indischen Premierministers Narendra Modi weiter gefestigt. Die BJP ist der politische Arm der radikal-nationalistische Bewegung Hindutva. Hindutva bezeichnet das radikale politische Konzept, aus Indien einen hinduistischen Gottesstaat zu machen. Unter dem Regime von Modi nahmen Diskriminierung und Gewalt gegenüber muslimischen und christlichen Minderheiten in Indien sprunghaft zu.