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Indien will Sonderstatus von Kaschmir aufheben

Foto: Kashmir Global, via flickr | Lizenz: CC BY 2.0

Neu-Delhi (dpa). Indien will die Autonomierechte der mit Pakistan umstrittenen indischen Kaschmirregion beschneiden. Innenminister Amit Shah brachte am Montag im Oberhaus des Parlaments ein Gesetz ein, das die Aufhebung des in der Verfassung festgeschriebenen Sonderstatus für Jammu und Kashmir vorsieht.

Artikel 370 der Verfassung garantiert dem indischen Teil Kaschmirs unter anderem eine eigene Verfassung, eine eigenen Flagge und weitgehende Kompetenzen mit Ausnahme namentlich der Außen- und Verteidigungspolitik. Der Staat Jammu und Kashmir werde umorganisiert, sagte Amit Shah.

Seitdem Britisch-Indien im Jahr 1947 unabhängig und in Indien und Pakistan geteilt wurde, streiten die beiden Länder um die Herrschaft über Kaschmir. Beide beherrschen jeweils einen Teil, ein weiterer Teil des Himalaya-Gebiets gehört zu China.

Immer wieder kommt es im indischen Teil Kaschmirs zu Gewalt zwischen Sicherheitskräften und Separatisten, die eine Abspaltung des überwiegend muslimischen Kaschmirs vom mehrheitlich hinduistischen Indien wollen. Erst am Wochenende entsandte Indien zusätzliche 10.000 Soldaten ins Kaschmir-Tal. Am Freitag berichteten Medien, weitere 25.000 würden dorthin geschickt. Indien wirft Pakistan vor, „islamistische“ Kämpfer im indischen Teil zu unterstützen. Islamabad bestreitet dies.