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Islamfeindlichkeit und die Propheten. Was wir von ihnen lernen können

Ausgabe 282

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„Eignet euch Wissen an. Lernt Ruhe und Würde.“ ‘Umar ibn Al-Khattab

(Patheos.com). Die Ablehnung von Allahs Din geht beinah auf den Beginn der Menschheitsgeschichte zurück: Seit der Zeit des Propheten Nuh, der sein Volk zur Einheit Allahs aufrief, über jede prophetische Phase bis zur Ära unseres geliebten Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben. Das heißt, die heutige Islamophobie ist weder einzigartig noch ein isoliertes Phänomen.

Der Unterschied zwischen diesem Vorurteil in der Zeit der Propheten und unserem heutigen Moment besteht darin, dass die Gesandten Allahs und ihre Gemeinschaft, die Hilfe und den Trost ihres Propheten hatten. Diese waren nicht nur in der Lage, ihrem Volk durch ihre Weisheit beizustehen, sondern auch durch die Göttliche Offenbarung.

Eine mögliche Frage ergibt sich hier: Wie können wir einen Teil des Selbstvertrauens der früheren Leute erlangen? Wie erziehen wir durchsetzungsfähige Kinder mit starker Persönlichkeit, die sich nicht dafür schämen, wer sie sind? Wie lehren wie ihnen angemessene Reakton, wenn sie mit einer unbequemen oder hasserfüllten Situation konfrontiert sind?

Gepriesen sei Allah für die vollkommene Religion, mit der wir gesegnet wurden. Ein Din, der nicht nur für die Zeit Arabiens kam, sondern für uns in Stein bis zum Tag der Auferstehung gemeißelt ist. Allah sagt uns im Qur’an: „Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild, für einen jeden, der auf Allah und den jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt.“ (Al-Ahzab, Sure 33, 21) Dieser Vers spricht Bände zu jedem von uns, der über den prophetischen Weg in unserem Alltag nachdenken und diesen verkörpern will.

Ungeachtet der vielen Prüfungen, die er bestehen musste, kompromittierte er niemals seinen Charakter. Die vielen Begebenheiten, die im Leben der Gesandten Allahs stattfanden, entsprechen den islamfeindlichen Vorfällen, von denen wir täglich hören. Einer der Vorfälle, die mir selbst nahegeht, ist die Geschichte von der Reise des Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, nach Ta’if. Er ging zu dieser Stadt, um ihrem Stammesführer Islam nahezubringen. Die unglückliche Folge war, dass unser geliebter Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, mit Steinen beworfen, geschlagen und gedemütigt wurde – von den Reichen und Armen, den Jungen und den Alten der Stadt.

Er suchte Zuflucht im Schatten eines Baumes. Dort kam der Engel Gabriel (arab. Dschibril), Friede sei mit ihm, wollte von ihm wissen, ob er die Engel der Berge vereinigen sollte, damit diese die Berge um Ta’if zum Einsturz bringen und seine Einwohner unter sich begraben. Seine Antwort war ablehnend. Das Mitgefühl und die Freundlichkeit des Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sind das mustergültige Beispiel, wie wir auf die unglücklich, aber doch Göttlich bestimmten Beschwernisse reagieren müssen, die uns begegnen. Allah sagt in Seinem Qur’an: „Oder meint ihr etwa, dass ihr in den Garten eingehen werdet, noch bevor Gleiches über euch gekommen ist, wie über diejenigen, die vor euch dahingegangen sind?“ (Al-Baqara, Sure 2, 241)

In anderen Worten, diese Schwierigkeiten sind gegeben. Jedem begegnen sie auf unterschiedlichen Wegen. Einigen von uns in der Form von Islamfeindlichkeit. Wir müssen unseren Kindern die Erkenntnis und unsere Traditionen lehren, die uns die Propheten hinterließen, möge Allah ihnen Frieden geben: die Weisheit von Freundlichkeit und Ruhe.

Wir müssen die Lebensweise unseres Geliebten kennen. Wie freundlich er zu jedem in seiner Umgebung war; selbst jenen, die ihn und denen, die er liebte, schadeten. Durch dieses freundliche und sanfte Verhalten brachte er nicht nur Leben in eine gesamte Stadt, sondern veränderte ein zerstrittenes Arabien in eine große Familie, die gemeinsam betete, aß und feierte. Durch sein Vorbild wurden Feinde zu Brüdern und Schwestern. Selbst seine Feinde konnten am Ende nichts anderes tun, als ihn zu lieben.

Nicht selten haben Menschen, die islamfeindlich sind, nicht ausreichend Wissen. Niemals trafen sie einen Muslim oder haben mit ihm zu tun gehabt. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Kinder genug Kenntnisse haben, um mit ihrem Umfeld klug kommunizieren zu können. Mit dieser Erziehung werden sie inscha’Allah selbstbewusste Personen werden, die unsere schöne Religion verkörpern und Ungerechtigkeit bekämpfen können, wenn sie ihnen begegnet.

Als Eltern ist es unsere Pflicht, dass unsere Kinder die Handlungen unseren Geliebten lernen und lieben können. Wir müssen ihnen beibringen, wie sie seinen Charakter verkörpern, indem sie zur bestmöglichen Art von Menschen werden. Indem sie voller Liebe, Mitgefühl, Freundlichkeit, Führungsfähigkeit, Verstand, Demut und vor allem Barmherzigkeit sind. Ein Teil des Vertrauens und Stolzes unserer Kinder sollte von der ehrenvollsten Umma des ehrenvollsten Propheten Allahs stammen. Durch unsere Handlungen und unseren zwischenmenschlichen Austausch lehren wir islamfeindliche Menschen – direkt und indirekt –, wer wir sind und wofür wir leben.

Maulana Dschalaluddin Rumi, der große Sufi und Autor des „Mathnawi“, sagte: „Geh mein Freund. Gewähre deine Liebe auch deinen Feinden. Was denkst Du, wird passieren, wenn Du ihr Herz berührst?“