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Jacinda Ardern ruft mit Imamen zu Wandel auf

Foto: Jacinda Ardern, Facebook

Christchurch (dpa). Zum Gedenken an die Terroranschläge auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch vor einem Jahr hat Premierministerin Jacinda Ardern gemeinsam mit zwei Imamen zu gesellschaftlichem Wandel aufgerufen. „Es ist unser tiefer Wunsch, dass die Flut der Unterstützung vom 15. März zu etwas Dauerhaftem wird; etwas, das allen zugute kommt“, schrieben die Imame der beiden Moscheen, in denen ein rassistischer Attentäter im März 2019 Dutzende Menschen getötet hatte.

Ardern teilte den Aufruf am Sonntag auf Facebook. Die zentrale Gedenkfeier am 15. März zum Jahrestag der Terroranschläge, bei denen ein Australier 51 Menschen getötet hatte, war wegen der Gefahren durch die Ausbreitung des Coronavirus abgesagt worden.

In Deutschland erinnerten Islamverbände an das Verbrechen. „Die Gräueltaten, die in Christchurch geschahen, sich in Halle und in Hanau wiederholten, sind uns als Gesellschaft eine Mahnung zur Wachsamkeit“, erklärte der Koordinationsrat der Muslime – Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland.

„Dem Hass und der Hetze, die Vorläufer und Basis der Gewalt und des Terrors sind, darf kein Raum gegeben werden.“ Dem Koordinationsrat gehören der Zentralrat der Muslime in Deutschland, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland und der Verband der Islamischen Kulturzentren an.

Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs erklärte ihre Sorge vor weiteren Nachahmer-Anschlägen. „Denn wirksame Maßnahmen gegen Rassismus wurden auch nach Halle und Hanau nicht eingeleitet“, hieß es. Die Organisation appellierte in diesem Zusammenhang an die Politik, auch die „Flüchtlingspolitik auf den Prüfstand zu stellen“, denn Rassismus bekämpfe man „nicht durch Aushebelung, Außerkraftsetzung und Relativierung von Menschenrechten“.