Kämpfe in Libyen fordern weitere Opfer

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Genf (dpa). Seit Ausbruch der jüngsten Kämpfe rund um die libysche Hauptstadt Tripolis vor rund zehn Tagen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 174 Menschen ums Leben gekommen. 14 davon seien Zivilisten gewesen, sagte ein WHO-Sprecher am Dienstag in Genf. Die Zahlen stammen aus den Krankenhäusern der Stadt. Die wahre Zahl könne höher liegen. Mehr als 750 Menschen seien verletzt worden, darunter 36 Zivilisten.
Die Kämpfe flammten auf, nachdem der mächtige General Chalifa Haftar seinen Truppen den Vormarsch auf Tripolis befohlen hatte. Die Kontrolle über Tripolis hat bislang die international anerkannte Einheitsregierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch.
Die humanitären UN-Behörden sind besorgt über Migranten und Flüchtlinge in Internierungslagern. Jeder Ausländer, der ohne Aufenthaltsbewilligung aufgegriffen wird, wird in Libyen interniert. Dazu gehören auch die Menschen, die die Küstenwache bei ihrem Fluchtversuch nach Europa auf dem Mittelmeer abfängt. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) verteilt Wasser und Nahrung sowie Medikamente zur Unterstützung von mehreren Tausend Internierten.