Langjährige Haftstrafe für IS-Unterstützerin

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Hamburg (dpa). Eine Unterstützerin der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist vom Hanseatischen Oberlandesgericht wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. „Eine ernsthafte Abkehr der Angeklagten vom IS hat nicht stattgefunden“, begründete die Vorsitzende Richterin am Montag in Hamburg ihr Urteil. Es sei erwiesen, dass die aus Bremen stammende 41-Jährige in konkrete Anschlagspläne eingebunden gewesen sei und die geplante Schleusung von IS-Kämpfern nach Deutschland unterstützt habe. Das Gericht ging mit seinem Urteil über die Forderung der Anklage hinaus, die fünfeinhalb Jahre Gefängnis verlangt hatte. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.
Laut Urteilsbegründung habe die Frau bereits 2015 „zum Teil brutalste Hinrichtungsvideos“ der Terrormiliz im Internet angesehen und sei Mitglied in Facebook-Gruppen gewesen, in denen „zur Tötung von Ungläubigen“ aufgerufen worden sei. Zudem habe sie die Absicht gehegt, gemeinsam mit ihren drei minderjährigen Söhnen in ein vom IS besetztes Gebiet nach Syrien auszureisen. In konkrete Anschlagspläne „gegen eine musikalische Großveranstaltung im Hildesheimer Raum“ sei die Angeklagte „spätestens seit Herbst 2016“ konkret eingebunden gewesen und habe sich außerdem dazu bereiterklärt, einem potenziellen Attentäter Unterschlupf zu gewähren.