Mahnwache nach Schüssen auf Eritreer

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Wächtersbach (dpa). Nach dem Schuss auf einen Eritreer im hessischen Wächtersbach haben am Tatort rund 400 Menschen bei einer Mahnwache gegen Rassismus protestiert. „Hier wurde ein weiteres Mal, sieben Wochen nach dem Mord an Walter Lübcke, aus Gedanken eine Tat, die uns erschüttert“, sagte der Bürgermeister von Wächtersbach, Andreas Weiher (SPD), am Dienstagabend. Das Motiv müsse man sehr ernst nehmen. Die Gewalt sei eine „neue Qualität von gelebtem Rassismus“.
Der 26-jährige Eritreer war am Montag schwer verletzt worden. Die Ermittler gehen von einem „fremdenfeindlichen Motiv“ des mutmaßlichen deutschen Täters aus, der sich kurz danach erschoss. Bei dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke gehen die Ermittler von einem rechtsextremen Hintergrund aus.
Landrat Thorsten Stolz (SPD) bezeichnete die Mahnwache als „ein starkes Zeichen für Frieden, Freiheit, Demokratie und auch für Rechtsstaatlichkeit“. Er appellierte an die Verantwortung jedes einzelnen, gegen Gleichgültigkeit einzutreten.
Während der Mahnwache hielten Teilnehmer Transparente hoch mit den Aufschriften „Geschlossen gegen Ausgrenzung“ und „Kein Platz für Rassismus“.