Medien: Muslime im bremischen Medienrat

Ausgabe 206

(KNA). Erstmals sind die Muslime als gesellschaftlich relevante Gruppe in einer deutschen Landesmedienanstalt vertreten. Unter den 30 Mitgliedern des neuen Medienrates der Bremischen Landesmedienanstalt (Brema) ist künftig auch ein Repräsentant der Muslime, wie die in Bonn erscheinende Funkkorrespondenz in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet. Bisher seien sie in keinem Gremium der 14 Landesmedienanstalten oder öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland vertreten. Die Bremische Bürgerschaft hatte die Novelle des Mediengesetzes vergangene Woche einstimmig gebilligt. Das geänderte Gesetz wird voraussichtlich Ende Juli in Kraft treten.

Der auf 30 Mitglieder vergrößerte neue Medienrat repräsentiert unter anderen die Kirchen, gesellschaftlich relevante Gruppen, die ­Stadtgemeinde Bremen und Bremerhaven, die in der Bremischen Bürgerschaft vertretenden Parteien, die Vereine Stadtkultur Bremen und Bremen Digitalmedia, die Volkshilfe Bremerhaven und die Bremer Studenten über ihre Landes-Asten-Konferenz.

Laut dem neuen Mediengesetz haben die privaten Radio- und Fernsehsender in Bremen künftig „die besonderen Belange von Migrantinnen und Migranten zu berücksichtigen“, wie die Funkkorrespondenz berichtet. Die Integration von Menschen mit Migra­tionshintergrund ist der Gesetzesnovelle zufolge „nachhaltig zu unterstüt­zen“. Zudem sollten die Privatsender mehr niederdeutsche (plattdeutsche) Inhalte ausstrahlen. Außerdem sollen die kommerziellen Anbieter nach Möglichkeit dafür sorgen, dass ihre Programme auch Menschen mit Behinderungen besser nutzen können. Diese Vorgaben seien von mehreren Privatsendern deutlich kritisiert worden, hieß es.