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Mehr als nur leere Floskeln

Foto: Freepik.de

(iz). Warum sind den Rassismus ablehnende Aussagen, Taten und Überlieferungen wie vom Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, Malcolm X und Bilal Ibn Rabah zu leeren Floskeln verkommen? Aussagen und Taten wie von diesen drei herausragenden Persönlichkeiten haben in muslimischen Communities schon lange ihre Praxisrelevanz und ihren Zweck zur Selbstreflexion verloren.

Eine Klarstellung hierzu: In der Realität dienen sie heute nur noch als Einwand, um sich selbst als frei von Rassismus darzustellen. Das geschieht getreu dem Prinzip: „Schaut her. Der Islam sagt das. Ich bin Angehöriger dieser Religion. Das heißt, dass ich kein Rassist sein kann.“ Dass dieser Analogieschluss von Anfang bis Ende keinen Sinn hat, sollte für jeden ersichtlich sein. Deine Religionszugehörigkeit ist kein Schutzschild für Deine eigenen (oder von Dir geduldeten) Handlungen sowie Aussagen.

Es reicht bereits ein Blick in den Sprachgebrauch der eigenen Familien und Communities. Wie viele rassistische Begriffe haben sich im Gebrauch der Muttersprache vieler Muslime eingebettet? Wie werden Schwarze in den Medien aus Herkunftsländern unserer Familien dargestellt?

Nach welchen Maßstäben werden Muezzin, Vortragsredner, Imam, Ehepartner, usw. ausgewählt? Ist denn wirklich immer die so oft postulierte Taqwa der tatsächliche Dreh- und Angelpunkt für unsere Taten und Entscheidungen?

Es ist ein Trauerspiel, dass die schönen Grundlagen in der Religion für Selbstzwecke verunglimpft wurden, sodass sie nur noch zu leeren Floskeln geworden sind.

Wer die ernsthafte Absicht hat, Rassismus (und auch andere negative Entwicklungen und Eigenschaften) zu bekämpfen, sollte zu aller erst bei sich selbst starten (Selbstreflexion & Wissenserwerb!) und dann bei der eigenen Community (keine rassistischen Wörter & Handlungen zulassen!).

Wa Salaam