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Mehr Asylanträge von Uiguren

Foto: Weltkongress der Uiguren

Nürnberg (KNA). Die Zahl der Asylanträge von Uiguren in Deutschland ist im laufenden Jahr stark angestiegen. Bis Ende Oktober habe es 149 entsprechende Begehren gegeben, 112 davon seien schon entschieden, sagte der Sprecher des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Jochen Hövekenmeier, am 29. November auf Anfrage in Nürnberg.

Im gesamten Jahr 2018 seien es 68 Anträge gewesen, 2010 noch 22. Die Chance auf Anerkennung ist für die muslimische Minderheit sehr gut: Die Gesamtschutzquote liege bei 96,4 Prozent, so Hövekenmeier.

Insgesamt seien im laufenden Jahr rund 800 Erstanträge von Chinesen gestellt worden. Die Volkszugehörigkeit werde nicht standardisiert abgefragt, sondern von den Menschen in der Anhörung teilweise erwähnt, erklärte der Sprecher. „Daher können wir nicht ausschließen, dass es eine ganze Menge mehr Uiguren sind.“

Die Uiguren sind nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mit rund zehn Millionen Angehörigen die zweitgrößte muslimische Bevölkerungsgruppe in China. Ihre Heimat ist die autonome Region Xinjiang. Als geheim eingestufte Dokumente aus dem Inneren der Chinesischen Kommunistischen Partei waren am Wochenende bekannt geworden.

Laut Recherchen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ zeigen sie erstmals im Detail eine massenhafte Internierung von religiösen Minderheiten. Demnach werden mehr als eine Million Menschen in Lagern festgehalten, in der Regel ohne ein Gerichtsverfahren.