Menschenrechtler fordern Öffnung des Warenübergangs nach Gaza

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Jerusalem (KNA). Sechs Menschenrechtsorganisationen in Israel fordern ein Ende der israelischen Einschränkungen des Warenverkehrs in den Gazastreifen. Das Gericht möge den Staat anweisen, alle Restriktionen am Warenübergang Kerem Schalom als „Hauptlebensader für die zwei Millionen Menschen im Gazastreifen“ aufzuheben, heißt es laut dem Adalah-Rechtszentrum für arabische Minderheiten in Israel in einer entsprechenden Dringlichkeitspetition.
Darin kritisieren die Menschenrechtler die von Israel Anfang Juli eingeführten Restriktionen als unmoralisch und illegal. Israel wähle als Druckmittel gegen die Hamas eine die Zivilbevölkerung treffende „Kollektivstrafe“ für Handlungen, die diese nicht kontrollieren könne.
Die Restriktionen hätten zu einem Mangel bei der Grundversorgung der Menschen geführt und einen „unmessbaren Schaden für industrielle Tätigkeiten, Geschäfte und Unternehmen“ verursacht. Tausende Arbeitsplätze seien verlorengegangen und hätten die ohnehin hohe Arbeitslosigkeit von 53,7 Prozent noch weiter verschärft.
Als besonders kritisch beurteilten die Organisationen das Einfuhrverbot für Treibstoffe. Diese seien „unverzichtbar für den Betrieb entscheidender ziviler Infrastruktur“ wie etwa Krankenhäuser. Zudem hätten die Grundbedürfnisse der Bevölkerung in Gaza bereits ohne die zusätzlichen Restriktionen nicht über die Wareneinfuhr gedeckt werden können. Zu den Unterzeichnern der Petition gehören den Angaben zufolge neben Adalah auch das Bürgerrechtszentrum Gisha sowie die Gruppe Ärzte für Menschenrechte Israel.