Militär geht hart gegen Rohingya vor

Rangun (dpa/iz). Bei Unruhen in der Rakhine-Region in Myanmar haben Sicherheitskräfte am Wochenende nach Berichten des Staatsorgans «Neues Licht von Myanmar» 25 Menschen erschossen. Die Zeitung berichtete von «gewalttätigen Aggressoren», die die Sicherheitskräfte bei Maungtaw mit Macheten und Schlagstöcken bedroht hätten. Soldaten hätten daraufhin das Feuer eröffnet und in einem Fall 6 von 7 Angreifern getötet, in einem anderen Fall 19 von 20. Die Zeitung macht keine Angaben zu Hintergründen oder Motiven.
Die Rakine-Region wird seit Anfang Oktober von Unruhen zwischen Buddhisten und muslimischen Rohingya erschüttert. Das Land verweigert den teils seit Generationen dort lebenden Menschen die Staatsangehörigkeit und betrachtet sie als unerwünschte Einwanderer aus Bangladesch. Anfang Oktober wurden nach Behördenangaben Polizeiwachen an der Grenze zu Bangladesch überfallen. Neun Polizisten seien umgekommen und die Täter hätten Waffen und Munition erbeutet. Die Behörden machten Rohingya dafür verantwortlich, präsentierten aber keine Beweise Seitdem sind mindestens 40 Menschen bei Unruhen umgekommen, hauptsächlich Rogingya.
Das Militär hat die Region praktisch abgeriegelt. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete am Sonntag nach Auswertung von Satellitenaufnahmen von verheerender Zerstörung in Rohingya-Dörfern. Allein in drei Ortschaften seien in den vergangenen Wochen 430 Häuser systematisch niedergebrannt worden. Anwohner hätten von wahllosen Erschießungen und Folter durch Sicherheitskräfte berichtet. Das Militär machte wiederum die Einwohner selbst dafür verantwortlich. Die Organisation verlangte eine von den Vereinten Nationen überwachte Untersuchung der Vorgänge. Die Rohingya gelten laut UN als meistverfolgte Minderheit der Welt.