Mindestens 32 Tote bei Luftangriffen auf Idlib

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Damaskus (dpa). Bei Luftangriffen auf einen Markt in Syriens letztem großen Rebellengebiet Idlib sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 32 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Bomben hätten einen Markt in der Stadt Maarat al-Numan getroffen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag. Mehr als 100 weitere Menschen seien verletzt worden, viele weitere seien unter den Trümmern begraben. Auch ein Helfer der Rettungsorganisation Weißhelme sei unter den Todesopfern.
Die Beobachtungsstelle machte russische Jets für die Angriffe verantwortlich. Das russische Militär wies dies zurück. Russland ist in dem Krieg der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und kämpft dort seit 2015 mit eigenen Truppen.
Russische und syrische Flugzeuge fliegen immer wieder Angriffe auf das Rebellengebiet rund um die Stadt Idlib im Nordwesten Syriens. Erst am Sonntag waren bei Bombardierungen nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter mindestens elf Zivilisten getötet worden. Dominiert wird das Rebellengebiet von der Al-Kaida-nahen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS). Dort leben etwa drei Millionen Menschen, rund die Hälfte davon Vertriebene.
Aktivisten zufolge stieg nach den Angriffen in Maarat al-Numan schwarzer Rauch über dem Stadtzentrum auf. Ihnen zufolge flogen Kampfflugzeuge vier Angriffe hintereinander auf dieselbe Gegend. Anwohner berichteten, dass etwa 50 Geschäfte und ein Dutzend vierstöckiger Gebäude zerstört worden seien. „Dies sind rein zivile Gegenden“, sagte der Anwohner Omar al-Sud.
Die Aktivisten veröffentlichten das Video einer verschleierten Frau, die US-Präsident Donald Trump auf Englisch mit amerikanischem Akzent dazu aufruft, das „Massaker gegen Zivilisten“ zu stoppen. Seit Beginn der Offensive auf Idlib im April wurden der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge mehr als 700 Zivilsten getötet und mehr als 300 000 Menschen durch die Kämpfe vertrieben.