Mit Tempo 300 durch die Wüste: Neuer Zug von Mekka nach Medina

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Riad (dpa). Nach mehrjähriger Bauzeit hat in Saudi-Arabien ein neuer Hochgeschwindigkeitszug seinen regulären Verkehr zwischen den für Muslime heiligen Städten Mekka und Medina aufgenommen. Der erste Zug sei am 11. Oktober mit mehr als 400 Passagieren an Bord losgefahren, meldete die staatliche Nachrichtenagentur SPA.
Der Al-Haramain-Hochgeschwindigkeitszug benötigt für die rund 450 Kilometer lange Strecke durch die Wüste etwa zwei Stunden. Dabei erreicht er eine Geschwindigkeit von mehr als 300 Stundenkilometern. Der Zug soll jährlich bis zu 60 Millionen Passagiere transportieren und die Fahrt zwischen Mekka und Medina vor allem für Millionen Pilger erleichtern.
Bei der Strecke mit fünf Bahnhöfen handelt es sich um eines des größten Verkehrsprojekte der Region. Unter der Leitung von Kronprinz Mohammed bin Salman bemüht sich das islamisch-konservative Königreich in einem ehrgeizigen Programm darum, seine Wirtschaft unabhängiger vom Öl zu machen. Der Pilger-Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle der Landes.
Gebaut wurde die milliardenteure Strecke von einem spanisch-saudischen Konsortium. Auch die Deutsche Bahn war beteiligt. Die Konzerntochter DB International übernahm 2013 die Planprüfung, Bauüberwachung und Kontrolle der Fahrzeugproduktion. Es handelte sich um den größten Einzelauftrag, den DB International bis dahin erhalten hatte.