Münchener Moscheegemeinden sprechen sich gegen Demonstration aus

Foto: Muslimrat München

(iz). Nachdem es in den letzten Monaten zu mehreren Moscheeschließungen in München kam, wächst der Unmut der Münchener Muslime.
Der Hintergrund ist, dass die Moscheen in der Münchener Innenstadt kritisch überfüllt sind und keine Ausweichmöglichkeiten bestehen. Vermieter kündigten den Moscheegemeinden die Mietverhältnisse.
Der „Muslimrat München”, ein Zusammenschluss der Münchener Moscheegemeinden, lud am 1. Mai zu einer Sitzung aller Gemeinden der Stadt ein, um die Lage zu diskutieren.  Alle Beteiligten seien sich einig gewesen, diese Problematik einheitlich unter dem Muslimrat, als offiziellen Sprecher der Muslime in München, anzugehen. Gemeinsam sei ein Plan erstellt worten. Alle Anwesenden seien sich bewusst gewesen, wie wichtig es sei, als geschlossene Einheit aufzutreten, heißt es in einer Pressemitteilung des Muslimrates.
Zum Plan gehöre unter anderem, weiterhin mit der Stadt München und dem Oberbürgermeister Dieter Reiter über die bestmögliche Lösung zu sprechen. Dabei gäbe es positive Resonanz.
Die über Facebook angekündigten Demonstrationen gegen die Moscheeschließungen trage der Muslimrat nicht mit. So wurde angekündigt, auf dem Marienplatz demonstrativ das Freitagsgebet zu verrichten. Der Muslimrat nannte solche Aktionen „nicht durchdacht” und „kontraproduktiv”.
Der Münchener Imam Benjamin Idriz zeigte Verständnis für den Impuls. Er hoffe, dass die Aktion nicht als Provokation verstanden wäre, erklärt er über seine Facebook-Seite. Dennoch stellte er klar, dass auch er gegen diese Form von Gebet und Demonstration sei und die Lösung in gemeinsamer Handlung sieht. Er fügte hinzu, dass ein Freitagsgebet, Demut und nicht Demo sein sollte.
Der Muslimrat erklärte, eigene Veranstaltungen über die offiziellen Kanäle anzukündigen.