NRW: Integrationsminister Guntram Schneider im Austausch mit den Verbänden

Ausgabe 227

(nrw.de). In Nordrhein-Westfalen leben zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Muslime. Das sind rund ein Drittel der insgesamt 4,3 Millionen Muslime in ganz Deutschland. Um deren Vielfalt ging es beim zweiten Treffen des dialog forum islam (dfi), zu dem NRW-Integrationsminister Guntram Schneider muslimische Verbände nach Düsseldorf einlud. „Die Musliminnen und Muslime sind mittlerweile ein Teil Nordrhein-Westfalens und der Islam, den sie repräsentieren, hat eine große Vielfalt, die wir in unserem Land stärker bekannt machen wollen“, so Schneider.

So kommen die meisten von ihnen ursprünglich aus der Türkei, gefolgt von denen aus südosteuropäischen Herkunftsländern wie Bosnien, Albanien und Bulgarien, sowie aus arabischen, zentralasiatischen und afrikanischen Staaten. Unterschiedliche religiöse Traditionen sowie verschiedene Orientierungen zeichnen die nordrhein-westfälischen Muslime aus.

Auf der Tagung stellten daher neben den Verbänden der DITIB, des Islamrates, des Zentralrates der Muslime, des Verbandes der islamischen Kulturzentren (VIKZ) weitere Gruppen ihre Organisationsformen und Arbeitsweisen vor. Ali Kizilkaya, turnusgemäßer Sprecher des Koordinierungsrates der Muslime betonte: „Die Musliminnen und Muslime haben viel erreicht. Sie sind sowohl als Individuen als auch mit ihren Religionsgemeinschaften Teil dieser Gesellschaft geworden. Mit dem dialog forum islam können wir nun gemeinsam einen noch größeren Beitrag zur gesellschaftlichen Partizipation beitragen.“

„Wer Klischees über den Islam oder die Musliminnen und Muslime wirksam begegnen will, muss sich die Mühe machen, ein differenziertes Bild des ­Islam zu zeichnen und die Alltagsanliegen der Musliminnen und Muslime ernst nehmen,“ so Guntram Schneider. Themen, die in NRW beim Zusammentreffen des Ministers mit den muslimischen Vertretern eine große Rolle spielen, sind daher beispielsweise – auch angesichts der NSU-Morde – die Sicherheit von Musliminnen und Muslimen, Islamfeindlichkeit und Extremismusprävention, aber auch Jugendhilfe, islamische Bestattungen, die Religionsausübung muslimischer Inhaftierter und die Wohlfahrtspflege für muslimische Religionsangehörige.

„Ich begrüße daher die Ankündigung von Bundesinnenminister de Maiziere sehr, dass zukünftig auch auf Bundesebene die Alltagsthemen, die die Menschen betreffen, stärker in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Deutsche Islam Konferenz der Bundesregierung (DIK) scheint wieder auf einem guten Weg zu sein. NRW wird diesen Prozess gerne unterstützen und die Erfahrungen des dialog forum islam einbringen. Auch bei der Frage eines muslimischen Wohlfahrtsverbandes sollte sorgfältig erwogen und diskutiert werden.“

Das dialog forum islam (dfi) setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der islamischen Verbände, der Landesregierung und unabhängigen Expertinnen und Experten zusammen. Bereits im Herbst wird das dfi wieder zusammentreffen. Thema wird dann die Islamfeindlichkeit sein.