Pakistan lässt indischen Piloten frei

Foto: Kashmir Global, flickr | Lizenz: CC BY 2.0

Islamabad (dpa). Nach der jüngsten militärischen Konfrontation
zwischen Pakistan und Indien hat Pakistan am Freitag einen am
Mittwoch gefangengenommenen indischen Piloten freigelassen. Der
Oberstleutnant der indischen Luftwaffe wurde am Freitagabend
(Ortszeit) den indischen Behörden am Grenzübergang Wagah in der
Provinz Punjab übergeben, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
Der pakistanische Ministerpräsident Imran Khan hatte die Freilassung
am Donnerstag in einer Rede im Parlament in Islamabad angekündigt.
Sie sei eine „Geste des Friedens”.
Die Spannungen zwischen den verfeindeten Atommächten Indien und
Pakistan hatten sich in den vergangenen Tagen zugespitzt. Nachdem
Indiens Luftwaffe in der Nacht zum Dienstag zum ersten Mal seit 1971
einen Angriff auf pakistanischem Gebiet geflogen hatte, schoss
Pakistan nach eigenen Angaben am Mittwoch zwei indische
Kampfflugzeuge ab. Ein indischer Pilot war danach festgesetzt worden.
Khan hatte bereits am Mittwoch in einer Fernsehansprache Indien
Gespräche angeboten. Indiens Regierung um die hindu-nationalistische
Partei BJP von Premierminister Modi steht allerdings unter Druck,
Stärke zu zeigen, weil in wenigen Monaten eine Parlamentswahl
ansteht.
Eine offizielle Reaktion aus Neu Delhi auf das Gesprächsangebot gab
es bisher nicht. Aus indischen Regierungskreisen hiefl es, es gebe
keine Grundlage für einen Dialog, solange Pakistan nichts gegen die
Terrorgruppen unternehme, die von seinem Gebiet aus operieren – vor
allem die Gruppe Jaish-e-Mohammed, die einen Anschlag im indischen
Teil Kaschmirs vor zwei Wochen mit 40 toten indischen
Sicherheitskräften für sich reklamierte.