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Politiker und Wissenschaftler kritisieren Gewalt an Muslimen

katholisch Kirche afd
Foto: wikipedia.org, Von Jasper Goslicki | Lizenz: CC BY-SA 3.0

Berlin (KNA/IZ). Verschiedene Politiker und Wissenschaftler haben „die alltägliche Gewalt an Muslimen“ kritisiert. In einem am Mittwoch veröffentlichten offenen Brief an die Bundesregierung fordern sie die Bundesregierung auf, eine Expertenkommission zum „Antimuslimischen Rassismus“ einzurichten.
Unterzeichner sind unter anderen die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, der frühere Bundestagsabgeordnete der Union, Ruprecht Polenz, sowie der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek. Die Kommission solle eine Bestandsaufnahme erarbeiten und mögliche Strategien entwickeln, den Rassismus zu bekämpfen. Initiator des Briefes ist die Organisation Claim, die nach eigenen Angaben eine als Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit ist.
Von Januar bis März 2019 registrierten die Behörden 132 Vorfälle gegen Muslime und Moscheen deutlich weniger als noch in den ersten drei Monaten 2018 mit 196.

Die Zahlen islamfeindlicher Straftaten sinken schon seit längerer Zeit. Im ersten Quartal 2017 waren es noch 221 Fälle. Im Gesamtjahr 2017 wurden 950 Angriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen registriert, 2018 waren es noch 824. Die Bundesregierung verweist jedoch darauf, dass durch Nachmeldungen die aktuellen Zahlen noch höher liegen könnten.

Zu den Vorfällen gehörten etwa Volksverhetzung, aber auch Sachbeschädigungen, die Beschimpfung und Beleidigung von Muslimen, Hausfriedensbruch und Schmierereien. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden dabei vier Menschen verletzt, im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 17 Verletzte.