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Publizist Prantl: Christliche Werte nicht inflationär gebrauchen

Foto: Johann Jaritz, Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 4.0

Berlin (KNA) Der Münchner Journalist Heribert Prantl stößt sich an einem inflationären Gebrauch des Begriffs „christliche Werte“. Ohne rechtspopulistische Bewegungen direkt zu benennen, sagte er am 23. April in Berlin, der Begriff werde oft gerade von jenen beschworen, die nicht christlich geprägt seien. Sie benutzten den Begriff „christliche Werte“ wie „Schlagstöcke“.
Es sei derzeit so, dass die Religiosität von Muslimen vielen Menschen überhaupt erst ihre eigene Unkenntnis des christlichen Glaubens verdeutliche, sagte Prantl, der Mitglied der Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“ ist. Für ihn sei der entscheidende christliche Wert die Liebe. Dies bedeute, andere nicht auszugrenzen, sondern friedlich und respektvoll zusammenzuleben. Der Katholik Prantl bezeichnete die Bibel als das „Buch des Lebens – auch meines eigenen“.
Prantl äußerte sich bei einer Veranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der katholischen Journalistenschule ifp. Sie wurde 1968 als „Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses“ (ifp) von der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Seitdem haben rund 3.000 Absolventen die Kurse durchlaufen.