Putin bei Moschee-Eröffnung

Ausgabe 244

(KNA). Im Beisein von Russlands Präsident Wladimir Putin ist in Moskau am 23. September eine der größten Moscheen Europas eröffnet worden. An der Stelle der 2011 abgerissenen Zentralmoschee der russischen Hauptstadt erhebt sich jetzt die Juma-Moschee, die 10.000 Menschen Platz bietet. Sie ist mit fast 19.000 Quadratmetern 20 Mal so groß wie der 1904 errichtete Vorgängerbau.

Putin betonte, der Islam sei „eine der traditionellen russischen Religionen“. Die „majestätische“ Moschee passe zur „Hauptstadt eines geeinten, multinationalen und multikonfessionellen Landes“. Er sei sich sicher, dass das Gotteshaus ein Ort der „Aufklärung“ sein werde, an dem „humanistische Ideen“ vermittelt würden. Der Vorsitzende des russischen Muftirats, Rawil Gainutdin, nannte die Eröffnung einen „entscheidenden Meilenstein“ für die Muslime und das Land.

An der Eröffnung nahmen auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sowie ein hoher russisch-orthodoxer Metropolit teil. Für den Bau des Gotteshauses hatten Muslime laut dem Muftirat rund 90 Millionen Euro gespendet. Hauptgeldgeber ist der Geschäftsmann Suleyman Kerimow, einer der reichsten Männer des Landes. Auch die Türkei, Kasachstan und Palästina steuerten den Angaben zufolge große Summen bei, nicht jedoch die russische Regierung und die Stadt Moskau.

Die alte Hauptmoschee war viel zu klein, um an hohen islamischen Feiertagen alle Gläubigen aufnehmen zu können. Deswegen beteten tausende Muslime stattdessen auf der Straße vor dem alten Bau. Die außen vergoldete Hauptkuppel der neuen Moschee ist 46 Meter hoch und verfügt über zwei große und weitere kleine Minarette. Zu dem Komplex gehören mehrere Gebets- und Konferenzräume, ein Hotel sowie Bibliotheken.

Die Zahl der Muslime in der Zwölf-Millionen-Metropole Moskau wird auf zwei Millionen geschätzt. Landesweit gibt es rund 20 Millionen. Der Islam fasste bereits vor der Christianisierung auf dem Gebiet des heutigen Russlands Fuß. Die älteste noch bestehende Moschee des Landes in Derbent in Dagestan wurde bereits 773 errichtet. Das Christentum breitete sich erst 988 aus, als sich Großfürst Wladimir nach byzantinischem Ritus taufen ließ.

Die türkische Regierung unterstützt auch den Bau einer Moschee in der Krim-Hauptstadt Simferopol. Mit ihm soll in wenigen Tagen begonnen werden. Unterstützung für Moscheebauten im Ausland ist seit einigen Jahren ein fester Bestandteil der türkischen Außenpolitik.

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