„Rangun schürt Gewalt zwischen Muslimen und Buddhisten“

Göttingen (KNA). Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der Regierung Birmas vorgeworfen, Gewalt zwischen Muslimen und Buddhisten zu schüren. „Wer Muslimen gezielt Bürgerrechte verwehrt, heizt die Spannungen zwischen der buddhistischen Mehrheitsbevölkerung und der muslimischen Minderheit an“, sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Montag in Göttingen. Scharf kritisierte die Menschenrechtsorganisation die Verhängung des Ausnahmezustandes im Bundesstaat Arakan. „Mit der Entsendung von mehr Polizei und Soldaten ignorieren die Behörden die Ursachen der Gewalt und setzen nur auf Einschüchterung. Wenn Arakan zur Ruhe kommen soll, müssen die muslimischen Rohingya endlich Bürgerrechte bekommen.“
Die rund drei Millionen muslimischen Rohingya gelten als die am meisten benachteiligte Bevölkerungsgruppe im mehrheitlich buddhistischen Vielvölkerstaat Birma. Systematisch wurden ihnen laut GfbV von den Behörden die Bürgerrechte entzogen. Sie dürften weder ihre Dörfer verlassen, noch heiraten. Auch würden ihnen keine Geburtsurkunden ausgestellt. Die massive Diskriminierung hat nach Darstellung der Menschenrechtsorganisation zur Flucht von mehreren Hunderttausend Rohingya in die Nachbarländer geführt. Doch auch dort würden ihnen grundlegende Rechte verweigert, so dass die meisten dieser Flüchtlinge im Untergrund lebten, um einer Abschiebung in ihre Heimat zu entgehen.