Repräsentative Umfrage über Islamophobie in der Schweiz

Offiziellen Rassismusberichten zufolge, konnten in den letzten Jahren in der Schweiz jährlich 20-30 anti-­islamische/anti-­muslimische Vorfälle nachgewiesen werden.  Nun stellt sich die Frage, ob die Erlebnisse richtig registriert und dokumentiert werden.
Die Arbeiten der muslimischen NGO im Jahre 2015
Letztes Jahr im März haben die Dachorganisationen der Kantone Zürich, Aargau, der beiden Basel, der Ostschweiz, der Türkisch Islamischen Stiftung der Schweiz, der Schweizerisch Islamischen Föderation, der Schweizerisch Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs, der Türkischen Gemeinschaft der Schweiz, der Handels-­‐ und Industriellenvereinigungen der MÜSIAD und TÜMSIAD, verschiedene Organisationen der somalischen, albanischen Muslime aus dem Balkan, der Muslim Students Association Zurich, der Einladung der Union of European Turkish Democrats (UETD) Switzerland gefolgt. In  den Istischara wurde festgestellt, dass in Sachen Islamofobie Handlungsbedarf besteht.
Aufgrund dieser Feststellung wurde der damalige Präsident der auf Bundesebene tätige Dachorganisation Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz (FIDS) / La Fédération d`Organisations Islamiques de Suisse (FOIS) Dr. Hisham Maizar besucht und diese Anfrage der Basis vorgetragen.
Dr. Maizar hatte damals mitgeteilt, dass er eigene Projekte auf diesem Gebiet hat und hat uns mitgeteilt, dass die muslimischen NGO zuwarten sollen. Leider ist der Bruder Dr. Maizar verstorben bevor er seine Pläne mit den muslimischen NGO teilen konnte. Möge Allahu ta’ala ihn barmherzig aufnehmen.
Was ist die gfs.bern ag?
 gfs.bern ag, eines der bekanntesten Forschungsinstitute der Schweiz, wird eine repräsentative Umfrage durchführen. Ziel der Umfrage ist es, Erfahrungen der muslimischen Gemeinschaft in der Schweiz mit Islamophobie zu erfassen und quantifizierbar zu machen. Die gsf.bern ag hat ein Konzept für das Schweizer Rassismusmonitoring entwickelt und es in den Jahren 2010, 2012 und 2014 durchgeführt. In diesen Umfragen wurden Nicht-­‐Muslime nach ihren Einstellungen gegenüber u.a. auch Muslimen befragt. Das aktuell vorliegende Projekt beabsichtigt, im Jahre 2016 Muslime in der  Schweiz nach ihren Diskriminierungserfahrungen zu befragen.
Fahrplan 2016
In Absprache mit Mitgliedern der Eidg. Kommission gegen Rassismus EKR wurde Handlungsbedarf bei der Erfassung islamophober und antimuslimischer Fälle festgestellt. Aus diesem Grund wurde das Marktforschungsinstitut gfs.bern ag beauftragt, eine repräsentative Umfrage unter der muslimischen Bevölkerung zu machen. Die UETD lädt muslimische Dachverbände ein, Verantwortung als Mitträgerschaft zu übernehmen.
Um idealerweise 500 und mehr Befragungen durchführen zu können, werden 5000 Adressen benötigt. Aus den ermittelten Adressen wird eine Zufallsstichprobe gezogen.
Mit Unterstützung muslimischer Gemeinschaften wird diese Untersuchung gelingen. Dafür bitten wir
die Angehörigen aller muslimischen Verbände, Vereine, Stiftungen und Nichtregierungsorganisatio-­‐ nen (NGOs), sowohl ihre Mitglieder als auch das Publikum, das sie erreichen, über dieses Projekt zu informieren und zurAufnahme potentieller Befragten beizutragen.
Damit die Studie nach den Sommerferien durchgeführt werden kann, hat die Beschaffung der Adres-­‐ sen bereits begonnen. Alle im gleichen Haushalt lebenden Personen, die 16 Jahre oder älter sind, dürfen sich in die Adressenliste eintragen. Für die Umfrage ist die Herkunft/Nationalität oder der Aufenthaltsstatus der Befragten nicht relevant. Neben der Altersbeschränkung ist Voraussetzung die islamische Religionszugehörigkeit sowie ein Wohnsitz in der Schweiz.
Die gsf.bern ag benötigt folgende Angaben: Name, Vorname, E-Mail-Adresse, Sprache ( (Es wird in 5 Sprachen befragt: Deutsch, Französisch, Türkisch, Albanisch, Bosnisch), Geschlecht, Telefonnummer und Postadresse (zumindest Wohnkanton).
Die Befragung erfolgt primär Online und in Ausnahmefällen schriftlich. Alle Angaben der Befragten werden strikt anonymisiert und nach Erfassung des Schlussberichts gelöscht. Die gfs.bern ag hält sich dabei an die Regelungen des Datenschutzgesetzes sowie ihrer Verbandsorganisation.
In Ausnahmefällen können Angehörige muslimischer NGOs anonym an der Befragung teilnehmen. In diesem Fall erhalten die Vereine/Gruppierungen eine nur einmal verwendbare Identifikationsnummer in einem Umschlag, mit der die zu Befragenden komplett anonym an der Umfrage teilnehmen können. Die Verteilung der Umschläge ist Aufgabe des jeweiligen Vereins/der jeweiligen Organisation.
Leiter und Mitglieder muslimischer NGOs dürfen ihre Adressenlisten an die gfs.bern ag einreichen und allfällige Fragen zur Studie auf Deutsch, Französisch oder Englisch an die Projektleiterin Frau Martina Mousson stellen.
Für eine Excel-­Vorlage zur gewünschten einheitlichen und übersichtlichen Darstellung der Adressdaten und bei allfälligen Fragen auf Türkisch ist eine Kontaktaufnahme über die untenstehende E-­Mail-Adresse möglich:
islamophobie@uetdswitzerland.ch