Sana Gul gibt Tipps für ein erfolgreiches Wohnumfeld

Ausgabe 216

„Und dient Allah und gesellt Ihm nichts bei. Und zu den Eltern sollt ihr gütig sein und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem verwandten Nachbarn, dem fremden Nachbarn, dem Gefährten zur Seite, dem Sohn des Weges und denen, die eure rechte Hand besitzt. Allah liebt nicht, wer eingebildet und prahlerisch ist.“ (An-Nisa, 36)

„Ich hörte den Gesandten Allahs, möge Allah ihm Frieden geben, sagen: ‘Dschibril, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, wies mich immer wieder an, dass ich die Nachbarn gut behandeln soll, bis ich glaubte, er würde mir befehlen, sie wie meine Erben zu behandeln.‘“ (Bukhari)

Ein Nachbar ist jemand, der neben oder nahe von uns lebt. Hasan (der Sohn des Khalifen ‘Ali und Enkel des Propheten) wurde über den Nachbarn befragt und antwortete: „Der Begriff ‘Nachbar’ beinhaltet vierzig Häuser vor einer ­Person, vierzig Häuser hinter ihr, vierzig Häuser zu ihrer Rechten und vierzig auf ihrer linken Seite.“

Nachbarn sind die ersten Menschen, an die wir uns im Notfall wenden können – sei es, weil wir verzweifelt nach Salz suchen, oder wenn nachts ein Feuer ausbricht. Wie wunderbar ist unsere Religi­on, dass sie uns zum besten Umgang mit unseren Nachbarn führt.

Freundlichkeit – Abu Schuraih Al-Khu­za‘i berichtete, wie der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, soll freundlich zu seinem Nachbarn sein.“ (Muslim) Warum nicht unseren Nachbarn eine Mitfahrt anbieten, wenn er oder sie auf dem Weg zum Lebensmittelmarkt ist? Hühnersuppe oder selbstgemachte Hausmittel für die normale Erkältung lassen unsere Nachbarn wissen, dass wir uns um ihre Gesundheit sorgen und dass wir für sie da sind.

Hilfestellung – Man kann Nachbarn, die ein- oder ausziehen, unterstützen, indem man ihnen Arbeit abnimmt und etwas zu essen bringt. Neu Hinzugezoge­ne lassen sich auch dadurch willkommen heißen, dass man ihnen die Nachbarschaft erklärt und sie auf die wichtigsten Einrichtungen hinweist. ­Erwartet eine Nachbarin ein Kind, ist es eine willkommene Hilfe, ihr in der Woche davor und einigen Wochen danach unter die Arme zu greifen. Geschenke – Wenn mehr gekocht wird, lohnt es sich, den Überschuss nach ne­benan zu bringen. Abu Huraira, möge Allah mit ihm zufrieden sein, überlieferte folgende Aussage vom Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Oh ihr muslimischen Frauen, niemand von euch sollte ein Geschenk als zu unwichtig betrachten, dass sie es nicht ihrer Nachbarin zum Geschenk machen kann.

Beziehungen aufrecht erhalten – Genau wie bei der Familie ist es eine empfehlens­werte Gepflogenheit, die Beziehungen mit seinem Wohnumfeld aufrecht zu erhalten. Ein gelegentlicher Kaffeeklatsch, das Gespräch über den Gartenzaun usw. informieren uns nicht nur darüber, wie es unseren Nachbarn geht. Dies hält auch die sozialen Kontakte nach nebenan aufrecht und gewährleistet ihre Qualität. Gerade muslimische Gemeinschaften und Moscheen sind gut beraten, gute Beziehungen mit ihrem nichtmuslimischen Wohnumfeld zu pflegen.

Ein Nachbar, der auch noch ein muslimischer Familienangehöriger ist, hat uns gegenüber die größten Ansprüche. Neben den obigen – und vielen ­weiteren Hinweisen – gibt es noch weitere Dinge, die segensreich für alle sind. Verbunden sein: Man sollte sich so oft wie möglich treffen und Zeit miteinander verbringen. Familiennachrichten austau­schen: Teilen Sie die familiären Neuigkeiten in Sachen Hochzeiten, Arbeitsleben, Ge­sundheit einzelner Angehöriger etc., so­dass Sie auf dem Laufenden bleiben über Verwandte, die man nicht regelmäßig sieht. Gerade diese verwandten Nachbarn sollten so oft wie möglich zu Familientreffen eingeladen werden.

Gute Nachbarschaft ist eine Segnung von Allah. Sie gehört zur Lebenspraxis des Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, und sollte Ansporn für uns sein. Insbesondere in unseren Breiten – mit ihren ­gesichtslosen Großstädten und den Vororten, in die wir nur zum Schlafen und Einkaufen kommen – können Muslime mit ihren Taten mehr tun als mit ihren Worten.