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Soziologin hofft auf rechtliche Gleichstellung des Islam

Foto: geralt, Pixabay | Lizenz: CC0 Public Domain

Berlin (KNA). Die Soziologin und Islamwissenschaftlerin Yasemin El-Menouar spricht sich für eine rechtliche Gleichstellung des Islam mit anderen Religionsgemeinschaften in Deutschland aus. Es sei „zu hoffen, dass bald ein Weg dahin gefunden wird, ohne sich im historisch gewachsenen Staatskirchenrecht zu verheddern“, schreibt sie in einem Gastbeitrag für die ZEIT-Beilage Christ & Welt. Wichtig wäre ihrer Einschätzung nach, „dafür keine Sondergesetzgebung zu schaffen, sondern den Weg zu ebnen für die Anerkennung auch anderer Religionsgemeinschaften“.
Nach deutschem Recht könnten sich Religionsgemeinschaften als Verein oder als öffentlich-rechtliche Körperschaft organisieren. Letzteren Status haben die großen christlichen Kirchen, kleinere muslimische Verbände haben ihn in wenigen Bundesländern. Der Status ermöglicht es etwa, Seelsorge in Krankenhäusern und Gefängnissen zu leisten oder eine „Religionssteuer“ zu erheben.
Bislang fehlen den meisten muslimischen Verbänden transparente und repräsentative Strukturen, um als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden. Derzeit gibt es in einigen Bundesländern Übergangslösungen, etwa in Schulgesetzen zum islamischen Religionsunterricht.